Eine urbane Idylle ausschließlich mit öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV), Car-Sharing und autonom fahrenden Elektroautos wird wohl auf absehbare Zeit Utopie bleiben, prognostizierte Prof. Dr. Christian Holz-Rau von der TU Dortmund in seinem Vortrag. „Autonomes Fahren wird für die städtische Entwicklung über Jahrzehnte keine wesentliche Rolle spielen. Hier werden wir auf absehbare Zeit allenfalls einen Mischbetrieb haben“, so der Verkehrsplaner. In diesem Sinne hatten die Planer des interkommunalen Projektes Freiheit Emscher bereits die Idee einer „Umwelttrasse“ und eines neuen „Gewerbe-Boulevards“ in ihr Zielkonzept für die verkehrliche Erschließung einfließen lassen. Es sieht vor, die zukünftigen Gewerbegebiete Welheimer Mark, Sturmshof, Coelln-Neu Essen sowie Emil-Emscher durch eine neue, hochwertige Straße – den „Gewerbe-Boulevard“ – in Nord-Süd-Richtung zu verbinden. Parallel dazu soll die „Umwelttrasse“ eine neue Verkehrsachse zwischen den beiden Hochschulstädten Bottrop und Essen schaffen. Das dritte wesentliche Element des Erschließungskonzeptes ist die Schaffung einer neuen Anschlussstelle an die A42 in Höhe Bottrop-Lichtenhorst, die den Namen „Freiheit Emscher“ tragen und die Verkehre von und zu den neuen Potenzialflächen auf kurzem Weg in das überregionale Fernstraßennetz leiten und das Stadtgebiet entlasten wird
„Das große Leitziel des Verkehrskonzeptes heißt Verkehrsvermeidung“, erläuterte Dr. Christian Adams, Verkehrsplaner vom Büro SHP Ingenieure. Im Fokus des Zukunftskolloquiums „Freiheit Emscher macht mobil“ stand daher die Diskussion, wie moderne Stadtentwicklung die Mobilitätswende antizipieren und fördern kann. Ohne ein differenziertes und modernes Mobilitätskonzept wird die Erschließung des Areals nicht funktionieren“, so fasste Markus Masuth, der Vorsitzende der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien GmbH, die Zielvorgaben des Projektes kurz zusammen.
Weitere Zukunftskolloquien
Am Mittwoch, dem 12. September 2018, widmet sich zwischen 14 und 17 Uhr im Großen Saal der VHS Essen ein zweites Zukunftskolloquium dem Thema „Freiheit Emscher arbeitet digital“. Und am 25. September 2018, wieder im Essener Bildungshotel, geht es zur gleichen Zeit um „Freiheit Emscher schafft Stadtraum“.
Über die Freiheit Emscher
Bis Ende 2018 entwickeln die Projektpartner der Städte Essen und Bottrop sowie der RAG Montan Immobilien GmbH einen strategischen Masterplan für das 1700 Hektar große Gebiet nord- und südlich des Rhein-Herne-Kanals und der Emscher mit fünf ehemaligen Bergbauflächen. Ziel ist, das Areal neu zu erschließen und zu einem urbanen Zentrum zwischen Essen und Bottrop zu entwickeln. Ab 2019 soll es an die Umsetzung gehen.
Weitere Informationen auf www.freiheit-emscher.de
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