Auf der insgesamt 39 Hektar großen Fläche der Schachtanlage Auguste Victoria an der Carl-Duisberg-Straße in Marl beginnt die RAG Montan Immobilien Mitte Februar mit dem Rückbau der ehemaligen Aufbereitung. Die Arbeiten auf dem Areal sind ein weiterer Baustein zur Entwicklung und Neunutzung der Fläche im Rahmen des Projektes gate.ruhr. Ziel der RAG Montan Immobilien ist es, gemeinsam mit der Stadt Marl in den kommenden Jahren auf dem Areal die Ansiedlung von Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben mit über 1000 Arbeitsplätzen zu realisieren.
Die Aufbereitung des 2015 stillgelegten Bergwerkes diente der Trennung von Bergematerial und Kohle nach der Förderung von unter Tage. In der Aufbereitung durchlief das geförderte Material Wasch- und Separationsprozesse, um die Kohle in unterschiedlichen Qualitäten für die Vermarktung vorzubereiten. Zu dem gesamten Komplex gehören Bandanlagen, Ecktürme, die Bahnverladung und Anlagen zur Schlammbehandlung. Die Aufbereitung umfasst sieben Hauptgebäude mit insgesamt rd. 186.500 Kubikmeter umbautem Raum.
Der Rückbau auf Auguste Victoria 3/7 erfolgt nach den derzeitigen Planungen konventionell mit schwerem Spezialgerät. Aufgrund der komplexen Rahmenbedingungen mit dem unmittelbar westlich angrenzenden, sensiblen Chemiepark wird voraussichtlich auf Sprengungen verzichtet werden müssen. Ungeachtet dessen werden in Abstimmung mit den beteiligten Leitungsbetreibern und Behörden die Arbeiten im direkten Umfeld im Hinblick auf Erschütterungen stichprobenhaft messtechnisch überwacht.
Die im Zuge des Rückbaus mit den vorher stattfindenden Dekontaminations-maßnahmen anfallenden Reststoffe werden sorgfältig nach Materialarten getrennt und ordnungsgemäß entsorgt. Bautechnisch geeigneter und umwelttechnisch dafür zugelassener Bauschutt wird auf dem Gelände verbleiben und im Zuge der Revitalisierung der Fläche u. a. zur Verfüllung von Hohlräumen, Erstellung von Baustraßen oder Vorbereitung der landschaftlichen Gestaltung des Areals verwendet. Die RAG Montan Immobilien rechnet allein mit ca. 15.000 Kubikmetern an Bau- und Betonschutt.
Parallel zu dem Rückbau der Aufbereitung werden die zur Genehmigung für die sonstigen Rückbauarbeiten erforderlichen Planungsleistungen im Rahmen des sogenannten Abschlussbetriebsplanverfahrens (ABP) bearbeitet. ABP-Verfahren sind die komplexen Sanierungsverfahren auf ehemaligen Bergbauarealen die die RAG Montan Immobilien im Auftrag der RAG Aktiengesellschaft durchführt, um diese Flächen für eine zukünftige Nutzung aufzubereiten. Sie laufen unter behördlicher Aufsicht der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg.
Die Rückbauarbeiten werden voraussichtlich über einen Zeitraum von 18 Monaten wochentags zwischen 7.00 und 18.00 Uhr sowie gegebenenfalls samstags
zwischen 8.00 und 16.00 Uhr durchgeführt. Da zu verschiedenen Zeiten in der Projektphase die Abfuhr von entsorgungspflichtigen Materialien erfolgt, ist sporadisch von einem erhöhten Lkw-Aufkommen von maximal 15 bis 20 Lkw-Fahrten pro Arbeitstag auszugehen.
Das Büro DMT GmbH, Essen, wird kontinuierlich alle bautechnischen Maßnahmen überwachen. Zudem werden die Leistungen fachgutachterlich durch das Büro Wessling, NL Bochum, begleitet. Die RAG Montan Immobilien wird die Arbeiten so steuern, dass Belästigungen der Nachbarschaft auf ein Minimum reduziert werden. Sollten sich trotzdem Beeinträchtigungen ergeben, steht seitens der RAG Montan Immobilien der verantwortliche Projektingenieur Robert Bures zur Verfügung: Tel.: 0201 / 378-2280, Mail: robert.bures@rag-montan-immobilien.de