Auch in diesem Jahr gilt für Windparks: Energiesicherheit geht vor Nachtabschaltung. Dadurch soll die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien kurzfristig erhöht werden.
Hintergrund: Am 23.06.2023 hat der Bundestag die befristete Wiedereinführung des § 31k BImSchG beschlossen. Inhaltlich unverändert möchte der Gesetzgeber durch die Wiederaufnahme des zum 16.04.2023 außer Kraft getretenen Gesetzes angesichts des fortdauernden Angriffskrieges Russlands auch im künftigen Winter eine effektive Nutzung der Windenergiekapazitäten sicherstellen. Die Regelung knüpft an das Vorliegen der nach Meinung des Gesetzgebers weiterhin bestehenden, erheblichen Gasmangellage an und lässt die nunmehr bis zum 15.04.2024 befristete Option zur Befreiung von Betriebsbeschränkungen aufgrund von Schattenwurf bzw. eine Überschreitung des nächtlichen Schallpegels (bis maximal 4 Dezibel über den bisher genehmigten Wert) auf Antrag erneut zu.
Auch die Betreiber der Windparks Hünxe und Hünxer Heide haben einen Ausnahmeantrag gestellt. Der Kreis Wesel hat dem Abweichungsantrag der Gesellschaften Windpark Hünxe GmbH und Windpark Hünxer Heide GmbH zugestimmt. Damit dürfen die sieben Windenergieanlagen bis 15.04.24 nachts von 22.00 bis 6.00 Uhr mit einem Betriebsmodus von 3.000 kW mit der maximalen elektrischen Leistung und maximalen Rotordrehzahl betrieben werden. Artenschutzrechtliche Abschaltbestimmungen bleiben bestehen.
Die Windparks:
Windpark Hünxe
Die Anlagenstandorte des Windparks Hünxe befinden sich auf der Halde Lohberg, Nord-Erweiterung, der ehemaligen Zeche Lohberg auf einer Höhe von 120 Metern ü. N.N. Der Windpark mit den drei Enerconanlagen wurde durch die Projektpartner RAG Montan Immobilien und den Gemeindewerken Hünxe realisiert. An den Gemeindewerken Hünxe ist die GELSENWASSER AG mit 49% beteiligt.
Windpark Hünxer Heide
Der Windpark Hünxer Heide befindet sich nördlich der Halde Lohberg Nord im Bereich des Bruckhauser Mühlenbachs. Hierbei handelt es sich um vier WEA des gleichen Typs wie auf der Halde, jedoch mit Nabenhöhen zwischen 122 Metern und 149 Metern mit Standorten im Wald und auf Ackerflächen. Der Windpark ist ein Gemeinschaftsprojekt der Unternehmen RAG Montan Immobilien, Thyssen Vermögensverwaltung GmbH und der der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH.