Die Entwicklung des ehemaligen Bergwerksgelände Auguste Victoria zum Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr schreitet nun weiter voran: Nach dem Abschluss der Machbarkeitsstudie zum Jahresende 2018 hat der Rat der Stadt Marl in seiner vergangenen Sitzung (25. März 2019) die Gründung einer Projektgesellschaft zugestimmt, die das Areal erschließen und gate.ruhr vermarkten soll. Der Vertrag zur Gründung der gate.ruhr GmbH wurde direkt im Anschluss an die Ratssitzung noch notariell beurkundet.
Ziel sind circa 1.000 neue Arbeitsplätze
Auf dem ehemaligen Zechengelände wollen die RAG Montan Immobilien GmbH (RAG MI), die als Flächenentwickler den Strukturwandel in der Region mitgestaltet, und die Stadt Marl ein Industrie- und Gewerbegebiet realisieren und damit zukunftsfähigen Unternehmen das Tor zum Ruhrgebiet und zu den europäischen Märkten öffnen. Auf dem rund 90 Hektar großen Gelände der ehemaligen Schachtanlage, die Ende 2015 ihren Betrieb eingestellt hat, sollen bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Zur Jahreswende 2020/2021 soll mit der Vermarktung der ersten Grundstücke gestartet werden.
Mit der Gründung der Projektgesellschaft zur Realisierung der ersten Projektphase setzten die beiden Partner „einen weiteren Meilenstein zur Verwirklichung eines zentralen Vorhabens von beschäftigungs- und wirtschaftspolitischer Bedeutung für die gesamte Region“, hatte Marls Bürgermeister Werner Arndt im Vorfeld der Ratssitzung betont.
Die Gründung der Projektgesellschaft war in der Woche zuvor auch bei der RAG Montan Immobilien final abgestimmt worden. „Mit der Gründung der Projektgesellschaft sind wir nun auf einem guten Weg und können über die Planung und Konzeption hinaus die ersten konkreten Schritte für die Realisierung des Projektes in Angriff nehmen“, sagte Markus Masuth, der Vorsitzende der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien nach der Ratssitzung.
Deutliche Signale für Fördermittel
Die Gründung der Gesellschaft ist Voraussetzung für die Beantragung und Bewilligung von Fördergeldern. Noch in diesem Monat will die Projektgesellschaft bei der Landesregierung einen Förderantrag stellen. Werner Arndt: „Wir haben deutliche Signale aus der Landesregierung, die uns sehr zuversichtlich stimmen“.
Erste Realisierungsphase soll noch in diesem Jahr beginnen
Die Erschließung des ehemaligen Zechengeländes zum Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr erfolgt in zwei Abschnitten. In der ersten Realisierungsphase soll zunächst eine 14 ha große Fläche nördlich und südlich der zum Chemiepark führenden Nordstraße erschlossen und die Carl-Duisberg-Straße mit zwei Kreisverkehren und neuen Radwegen verkehrlich ertüchtigt werden. Noch in diesem Jahr soll mit der Erschließung und im nächsten Jahr mit der Vermarktung der ersten Flächen gestartet werden.
Für die erste Realisierungsphase von gate.ruhr rechnen die RAG Montan Immobilien und die Stadt Marl mit Kosten von ca. 30 Millionen Euro.
Erhebliche Folgeinvestitionen
Die Investition in gate.ruhr ist aus Sicht der Stadt Marl eine nachhaltige Investition in die Zukunft. Sie erwartet, gestützt auf ein ausführliches Gutachten, nach Abschluss der ersten Realisierungsphase Folgeinvestitionen von 50 bis 100 Millionen Euro, eine deutliche Stärkung der Kaufkraft in Marl, eine Steigerung des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte um bis zu 6 Millionen Euro pro Jahr und ein Wachstum der einzelhandels-relevanten lokalen Kaufkraft um 1,5 Prozent.
Hohes Interesse an Industrie- und Gewerbeflächen
Die beiden Projektpartner erreichen schon heute konkrete Nachfragen zu den künftigen Industrie- und Gewerbeflächen. Die Projektpartner betonen, dass es derzeit schon ein hohes Interesse an den Flächen gibt, die gate.ruhr in zentraler Lage im Ruhrgebiet schaffen wird.
Die gate.ruhr GmbH
Gegenstand der gate.ruhr GmbH ist der Erwerb, die Entwicklung, die Erschließung und die Bodenaufbereitung des Geländes in der ersten Realisierungsphase sowie die Vermarktung der dort neu entstehenden Industrie- und Gewerbeflächen. Die Mehrheit der Anteile an der neuen Gesellschaft hält die Stadt Marl. Sie steuert 51.000 Euro zum Stammkapital bei, die RAG Montan Immobilien 49.000. Beide Partner stellen jeweils einen Geschäftsführer, die Stadt Marl zusätzlich einen Prokuristen. Vorsitzender der Gesellschafterversammlung ist Bürgermeister Werner Arndt, sein Stellvertreter, Markus Masuth, von der RAG Montan Immobilien. Geschäftsführung und Gesellschafter-versammlung werden fachlich von einem ehrenamtlichen tätigen Beirat beraten.
Derzeitiger Entwicklungsstand
Derzeit finden auf dem Standort die Rückzugsaktivitäten des Bergbaus statt, dazu gehören die Vorbereitung der Grubenwasserhaltung im Rahmen der Ewigkeitsaufgaben der RAG, die Schachtverfüllung und -sicherung sowie der Rückbau von Anlagen und Gebäuden sowie die Gebäude- und Flächensanierung.
Weitere Information zum Projekt gate.ruhr unter www.gate.ruhr