04.10.2017
RAG setzt neue Impulse für das Welterbe Zollverein
Mit der Eröffnung des neuen Verwaltungssitz der RAG-Stiftung und RAG Aktiengesellschaft sowie der Folkwang-Universität der Künste werden zwei wichtige Impulse gesetzt, um das UNESCO-Welterbe Zollverein als nachhaltigen Wirtschafts- und Bildungsstandort zu etablieren. Damit wird das ehemalige Zechen- und Kokereigelände im Essener Norden ein einzigartiges Beispiel für die erfolgreiche Revitalisierung eines industriell vorgenutzten Standortes, der inzwischen zugleich ein außergewöhnliches Industriedenkmal mit Welterbestatus und lebendiger Kultur- und Tourismusmagnet ist.
Bei einer Podiumsdiskussion heute (4.10.2017) auf der EXPO REAL in München mit dem Titel „UNESCO-Welterbe Zollverein: Industriedenkmal, Wirtschaftsstandort, Zukunftswerkstatt." erläuterten Vertreter der RAG-Stiftung, der RAG Aktiengesellschaft, der RAG Montan Immobilien sowie der Stiftung Zollverein die vergangenen Ansiedlungserfolge und weitere Planungen auf dem Welterbestandort.
Dr. Helmut Linssen, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung, sagte mit Blick auf den Umzug von RAG und RAG-Stiftung nach Essen: „Wir haben uns mit voller Überzeugung für den neuen Standort auf Zollverein entschieden. Als einer der größten und modernsten Bergbaustandorte seiner Zeit besitzt er für uns eine besondere Bedeutung. Zudem ist Essen der Gründungsort der Ruhrkohle AG. Man kann also sagen, dass wir nach vielen Jahren nach Hause zurückkommen". Im November werden die RAG Aktiengesellschaft sowie die RAG-Stiftung mit rund 220 Mitarbeitern den neuen Verwaltungssitz beziehen.
Dr. Linssen ergänzte, dass der Standort auch im Rahmen der Startup-Initiative des Initiativkreises Ruhr noch eine wichtige Rolle spielen werde. „Für uns als RAG-Stiftung ist Zollverein inzwischen auch ein interessanter Investitionsstandort. Es ist ja bekannt, dass wir hier bereits mehrere Immobilien als Anlagevermögen erworben haben. Auch das Parkdeck, das derzeit auf dem Kokereiareal gegenüber dem neuen Verwaltungssitz entsteht, sowie die Folkwang-Universität und das geplante Hotel in direkter Nähe zum Neubau gehören zu unseren Objekten."
Hermann Marth, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Zollverein, begrüßte während des Podiumsgesprächs das Engagement der RAG-Stiftung auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Inzwischen sei Zollverein mehr als ein lebendiges Industriedenkmal und unübersehbare Landmarke der Region. „Neben den Impulsen durch RAG-Projekte und die Folkwang-Ansiedlung haben wir als Stiftung Zollverein mit der kontinuierlichen Sicherung und Erschließung der denkmalgeschützten Gebäude und immobilienwirtschaftlichen Impulsen wichtige Bausteine für den Erhalt und die Entwicklung des Standortes initiiert. Auch die Instandsetzung des seit 2016 komplett vermieteten Kammgebäudes auf der Kokerei mit attraktiven Büros, Werkstätten und Showrooms (MMID, Möbelloft, Fliesenmanufaktur u.a.) oder die Eröffnung der Eventlocation Grand Hall ZOLLVEREIN® in der ehemaligen Gassauger- und Kompressorenhalle durch eine Investorengruppe sind gelungene Beispiele für die kontinuierliche Entwicklung des Standortes. Zudem erhält die Kokerei im Jahr 2020 mit dem neuen Schaudepot für das Ruhr Museum in der ehemaligen Salzfabrik einen weiteren musealen Anziehungspunkt.
Diese und alle anderen Investitionen auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein sind Bausteine eines Masterplans, für den die Stiftung Zollverein gesamtverantwortlich zeichnet. Die öffentliche Hand ist mit rund 400 Mio. Euro in Vorleistung gegangen, um den Qualitätsstandort Zollverein als größtes Transformationsprojekt des Ruhrgebiets zu ertüchtigen und privates Invest zu ermöglichen. Insofern ist die Zielsetzung der öffentlichen Hand auf dem Welterbe Zollverein aufgegangen. Zollverein ist auf einem sehr guten Weg, um auch in weiterer Zukunft den Essener Norden, die Stadt Essen und die gesamte Region als Sinnbild für den Wandel zu prägen und voran zu bringen." Mit der Folkwang-Universität der Künste erhoffe er sich Spill-Over-Effekte für die Entwicklung von Start-Ups. „Inzwischen haben wir auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein mehr als 2000 Arbeitsplätze, in Kürze 500 Studenten und 1,5 Mio. Besucher im Jahr. Auf diese Entwicklung können wir zu Recht stolz sein", sagte Marth abschließend.
Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, schloss die Podiumsdiskussion mit dem Hinweis auf die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren mit der Stiftung Zollverein, der Stadt Essen, dem Projektentwickler KÖLBL KRUSE, der RAG Aktiengesellschaft und der RAG-Stiftung. Masuth sagte: „Zollverein ist für die RAG Montan Immobilien nicht nur ein attraktiver Unternehmenssitz, sondern auch Best-Practice-Beispiel für den kompetenten und nachhaltigen Umgang mit ehemaligen Bergbauflächen. Wir haben als Unternehmen im Verbund und mit Unterstützung der RAG auf einem ehemaligen Kokereiareal einen modernen Büroimmobilienstandort geschaffen. Auf Zollverein ist die Zukunft angekommen. Damit kann das Welterbe ein Leuchtturm und Beispiel für andere Flächen sein."