17.12.2015
Ehemaliger Germania Ostschacht mitten in Dortmunder Wohngebiet gesichert
Mitten in der Reihenhaussiedlung in Dortmund-Rahm liegt der ehemalige Germania Ostschacht. 45 Jahre nach Stilllegung der Zeche wurden nun die Anwohner durch eine komplexe Baumaßnahme an die montanhistorische Vergangenheit ihrer Heimat erinnert. Denn im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung von ehemaligen Tagesöffnungen des Bergbaus hatten Mitarbeiter des Kernbereiches 5.5. – Schachtmanagement - der RAG Montan Immobilien die Sanierung des 1971 stillgelegten und anschließende gesicherten Schachtes in Angriff genommen. Holger Kelm der zuständige Projektingenieur der RAG Montan Immobilien hatte in Abstimmung mit seinem Bereichsleiter Thomas Brambrink die Schachtsanierung inmitten des Wohngebietes geplant und umgesetzt. Dabei liefen die Sicherungsarbeiten am Schacht nach üblichem technischen Standard: Erst den Schacht öffnen, dann das alte Füllmaterial bis zur Tiefe von 40 Metern ausheben und anschließend den Schacht mit einer Betonsäule sicher verfüllen und wieder verschließen. Einfacher gesagt als getan. Denn die Baustelle befand sich mitten zwischen den Wohnhäusern, einem Garagenplatz und am Ende einer Sackgasse der schmalen Wohnstraße „Wegscheid“.
„Wir haben schon frühzeitig die Anwohner mit ins Boot geholt, denn wir mussten für die Baustelleneinrichtung sogar zwei private Gärten nutzen“, sagt Holger Kelm. „Wir benötigten ja den Platz für den Kran und die Anlieferung des Betons für die Schachtverfüllung.“ Sein Bereichsleiter Thomas Brambrink ergänzt: „Außerdem mussten wir die Betonanlieferung generalstabsmäßig planen und dass in einem engen Wohngebiet.“ Da der Beton nur flüssig auf flüssig verfüllt werden kann, damit er über die gesamte Füllhöhe fest verbunden ist, musste das innerhalb eine Tages geschehen.
Sichergestellt wurde das durch die enge Abstimmung mit dem Ordnungsamt und der Polizei, die auf den Zufahrtsstraßen Halteverbote eingerichtet hatte, die frühzeitige Information an die Anwohner mit der Ausweisung von Ersatzparkraum und einem exakt abgestimmten und per Sprechfunk organisierten An- und Abfahrtsplan für die Betonmischer. Und die gute Planung sicherte den Erfolg: 100 Betonmischer wurden von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr abends unfallfrei durch das enge Wohngebiet gelotst, ohne das es zu zusätzlichen Belastungen für die Anwohner kam. Insgesamt dauerte die Sanierungsmaßnahme am Germania Ostschacht 8 Wochen. Nun werden die betroffen Hausgärten nach den Sanierungsarbeiten wieder instand gesetzt, der Schacht verschlossen und die Fläche im Frühjahr bepflanzt. Der sanierte und gesicherte Schacht verschwindet dann wieder auf der Grünfläche inmitten der Siedlung.
Das nächste Sanierungsmaßnahme des Kernbereiches 5.5. – Schachtmanagement steht Anfang des kommenden Jahres an: Da wird der Doppelschacht Girondelle in Hattingen-Niederwenigern saniert. Dieser Schacht der ehemaligen Zeche Neuglück wurde 1899 angelegt. Die Zeche Neuglück war bis 1963 in Betrieb. Anschließend wurde der Schacht nach dem damaligen technischen Standard verfüllt.