04.11.2015
RAG Montan Immobilien informiert bei Bürgerversammlung über die neue Windenergieanlage
Rund 30 Bürger kamen gestern Abend (Dienstag, 3.11.2015) zu der Informationsveranstaltung über das geplante Windrad auf der Bergehalde Elsa-Brändström-Straße in Lünen-Brambauer. Eingeladen hatte die RAG Montan Immobilien, die bei der Veranstaltung das Projekt erstmals öffentlich vorstellte. Die Anlage soll ab Sommer 2016 errichtet werden. Sie wird einschließlich der Rotoren 150 Meter hoch sein, etwa 5.000 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen, was dem Bedarf von ca. 1.400 Haushalten entspricht. Die Anlage hilft pro Jahr rund 3.750 Tonnen CO² einzusparen.
Bei der Veranstaltung erläuterten Ulrich Porath und Sebastian Kubillis aus dem Bereich Erneuerbare Energien der RAG Montan Immobilien das Windkraftprojekt auf der Halde in Lünen. Außerdem informierte Gutachter Marc Brüning vom Büro CUBE Engineering GmbH aus Kassel u.a. über das Thema Schallschutz und Schattenwurf. Martin Ruf vom Büro Ecoda UMWELTGUTACHTEN Dr. Bergen und Fritz GbR aus Dortmund präsentierte die gutachterlichen Themen zum Natur- und Artenschutz im Rahmen der Planung.
Bei der Diskussion mit den Referenten standen vor allem die Themen Standsicherheit, Beeinträchtigung durch Schattenwurf und Betriebsgeräusche im Mittelpunkt der Diskussion.
Die RAG Montan Immobilien hatte zu der Bürgerinformationsveranstaltung eingeladen, um während des derzeit laufenden Genehmigungsverfahrens die Bürger transparent zu informieren. Mit der Erteilung der Genehmigung wird für Ende des Jahres gerechnet. Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich im 2. Quartal 2016 starten. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Anfang 2017 vorgesehen.
Die RAG Montan Immobilien setzt mit Onshore-Windkraft am Standort Elsa-Brändström-Straße auf eine bereits heute vollständig wettbewerbsfähige und zukunftsfähige Technologie. Die nachhaltige Gestaltung von Bergbauflächen im Rahmen einer ökologischen Stadtentwicklung und naturverträglichen Nachnutzung stehen dabei im Vordergrund.
Datenblatt Windprojekt Elsa-Brändström-Straße
Betreiber | 100%-ige Tochtergesellschaft der RAG Montan Immobilien |
Anlagen | 1 Stk. |
Gesamthöhe | 150 m |
Nennleistung | ca. 2 MW |
Erwarteter Jahresertrag | ~ 5.000.000 kWh/a |
Erwartete Volllaststunden pro Jahr | ~ 2.500 h/a |
Versorgung von Haushalten | ~ 1.400 Hh |
CO2-Einsparung | ~ 3.750 t/a |
Geographische Lage
Die Bergehalde Elsa-Brändström-Straße liegt im Süd-Westen von Lünen und ist etwa 25 Hektar groß. Im Süden wird die Bergehalde durch die Bundesautobahn A2, im Osten durch die Elsa-Brändström-Straße und das Gewerbegebiet Alte Herrenthey begrenzt. Das Gewerbegebiet Minister Achenbach 1/2 schließt mit geringem Abstand im Norden an die Halde an. Im Westen der Bergehalde befinden sich vor allem landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie in geringer Entfernung die Bergehalde Groppenbruch auf Dortmunder Stadtgebiet. Der Verkehr zur Bergehalde erfolgt über die Elsa-Brändström-Straße.
Die Halde wurde mit Bergematerial des Bergwerkes Minister Achenbach geschüttet. Nach Ende der Schüttung und Entlassung aus der Bergaufsicht, in deren Rahmen u.a. Rekultivierungsmaßnahmen stattgefunden haben, wurde die Halde für die Öffentlichkeit freigegeben. Die öffentliche Nutzung wird auch weiterhin erhalten.
Schall
Anwohner müssen vor unverhältnismäßigem Lärm, ausgehend von Windenergieanlagen, während der Tages- und Nachtzeit geschützt werden. Die ausgehenden Schallwellen bei Windenergieanlagen sind im Wesentlichen die aerodynamischen Geräusche an den Blattspitzen, das Getriebe (soweit vorhanden) und der Generator. Je nach Betriebszustand und Leistung treten diese unterschiedlich auf, sind jedoch überwiegend durch das Blatt geprägt.
Mögliche Schallbelastungen der Anwohner, ausgehend von der Windenergieanlage, müssen daher berechnet und geprüft werden. Ein entsprechendes Gutachten des unabhängigen Gutachterbüros CUBE Engineering GmbH wird bei der Standortfindung und im späteren Betrieb berücksichtigt, sodass die strengen gesetzlichen Bestimmungen der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) umfassend eingehalten werden.
Schattenwurf
Windenergieanlagen erzeugen durch die Rotordrehung einen periodisch auftretenden bewegten Schattenwurf bei direkter Sonneneinstrahlung und bestimmten jahres- und tageszeitlichen Sonnenständen. Dieser Schattenwurf ist als Immission zu bewerten und abhängig von verschiedenen Einflussfaktoren, wie Wetterbedingungen und standortspezifischen Parametern der Windenergieanlage.
Das Ziel ist es, Immissionen für die Anwohner zu vermeiden oder zu verringern. Ein entsprechendes von der Firma CUBE Engineering GmbH zu erstellendes Schattenwurfgutachten wird mögliche Beeinträchtigungen feststellen und erforderlichenfalls Abschaltvorgaben für den späteren Betrieb machen. Nicht zulässige Belastungen können somit ausgeschlossen werden.
Optisch bedrängende Wirkung
Die sogenannte optisch bedrängende Wirkung stellt keine Immission dar, sondern geht auf das baurechtliche Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme zurück. Eine Windenergieanlage kann aufgrund ihrer Höhe sowie der ständigen Drehbewegung ihres Rotors bzw. ihrer Flügel eine optisch bedrängende Wirkung entfalten und damit gegen das in § 35 Abs. 3 Satz 1 BauGB verankerte Gebot der Rücksichtnahme verstoßen (Bundesverwaltungsgericht vom 11.12.2006). Ein Anhaltspunkt ist hierbei der Abstand, den die Windenergieanlage zur Wohnbebauung hat. Orientierungswert der Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts NRW ist, dass ab einer Entfernung des Dreifachen der Gesamthöhe einer Anlage, gemessen ab dem Turm, keine unzumutbare optisch bedrängende Wirkung von ihr ausgeht und somit keine weitere Prüfung durch die Behörden bzw. Begutachtung erforderlich wird. Auch wenn der Abstand der Windenenergieanlage deutlich geringer ist, muss diese nicht zwangsläufig optisch bedrängend wirken. Ein Unterschreiten des Doppelten der Anlagenhöhe ist in der Praxis jedoch als untere Grenze anzusehen.
Im Zuge der Vorbereitung der Genehmigung nach Bundesimmissionsschutz-Gesetz (BImSchG) wird, in Rücksprache mit der Genehmigungsbehörde Kreis Unna, durch das Gutachterbüro CUBE Engineering GmbH vor Ort das Entstehen einer möglichen optisch bedrängenden Wirkung geprüft. So kommen nur Anlagenstandorte zur Genehmigung, für die keine unzumutbare Belastung der Anwohner festgestellt wird.
Gründung der Anlage
Die Windenergieanlage soll auf der Halde Elsa-Brändström-Straße an einer Stelle errichtet werden, die nach intensiver geotechnischer Erkundung für das Aufstellen der Anlage geeignet ist. Da Windenergieanlagen grundsätzlich hohen Belastungen durch den Wind und die Bewegung der Rotoren ausgesetzt sind und der Bergeuntergrund gegenüber einem "natürlich gewachsenen" Boden eine geringere Tragfähigkeit aufweisen kann, wird der Baugrund untersucht und der Boden unter dem Fundament gutachterlich kontrolliert verdichtet. Die Techniken hierzu sind vielfach erprobt und zuverlässig.
Kosten für Erneuerbare Energien
Im Gegensatz zu den steigenden Energiepreisen bei fossilen und nuklearen Stromquellen sinken die Stromgestehungskosten aller erneuerbaren Energien seit Jahrzenten kontinuierlich. Getrieben wird diese Entwicklung durch technologische Innovationen, wie den Einsatz günstigerer und leistungsfähigerer Materialien, reduzierten Materialverbrauch, effizientere Produktionsprozesse, die Steigerung von Wirkungsgraden sowie die zunehmende Massenproduktion aufgrund eines weltweit starken Marktwachstums.
Die Wettbewerbsfähigkeit von Onshore-Windenergieanlagen (WEA) gegenüber konventionellen Kraftwerken ist an guten Windstandorten bereits erreicht. Die Stromgestehungskosten von Onshore-WEA liegen heute zwischen 0,05 und 0,08 Euro/kWh und damit im Bereich der konventionellen Kraftwerke (Steinkohle, Braunkohle, Gas und Dampf).
Die RAG Montan Immobilien setzt mit Onshore-Windkraft am Standort Elsa-Brändström-Straße auf eine bereits heute vollständig wettbewerbsfähige und zukunftsfähige Technologie. Die nachhaltige Gestaltung von Bergbauflächen im Rahmen einer ökologischen Stadtentwicklung und naturverträglichen Nachnutzung steht dabei im Vordergrund.
Das Windenergieprojekt auf der Halde Elsa-Brändström-Straße ist ein weiterer Schritt des Strukturwandels im Ruhrgebiet.
Für weitere Fragen, Anregungen oder Vorschläge steht Ihnen die RAG Montan Immobilien gerne zur Verfügung:
Sebastian Kubillis, Projektmanager Windenergieanlage Lünen
RAG Montan Immobilien GmbH
Im Welterbe 1 - 8
45141 Essen
Tel.: 0201 378 2527
Mail: sebastian.kubillis@rag-montan-immobilien.de
Stephan Conrad, Pressesprecher
RAG Montan Immobilien GmbH
Im Welterbe 1 - 8
45141 Essen
Tel.: 0201 378 1872
Mail: stephan.conrad@rag-montan-immobilien.de