05.10.2012
Ideenkonkurrenz zum Masterplan BW ist entschieden
Der besondere Beitrag der Arbeit von SPAP liegt in der differenzierten und marktgerechten Ausbil-dung der Quartiere. Die vom Atelier Loidl vorgeschlagene Parklösung überzeugt ihrerseits mit zwei gut geglückten Freiflächen, den dicht bewaldeten Auenwald und den weiten, nutzungsoffenen Wiesenflächen.
Bürgermeister Dr. Landscheidt zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Ideenkonkurrenz: „Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Verbindung eine gute Entscheidung für Kamp-Lintfort getroffen haben. Beide Entwürfe besitzen viele Anknüpfpunkte, um diesem neuen Stadtquartier Identität und Strahlkraft über die Stadtgrenze hinaus zu geben. Ich bin voller Erwartungen an die zukünftigen Entwicklungen“. Auch Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien sieht in den beiden zur Weiterbearbeitung empfohlenen Entwürfen erfolgversprechende Lösungsansätze, die Fläche in naher Zukunft zu entwickeln und entsprechend in Wert zu setzen.
Der Entwurf besitzt in den Baufeldern die notwendige Flexibilität, die angesichts des erwarteten langen Entwicklungszeitraums gefordert ist.
Seit 2008 arbeiteten die Stadt Kamp-Lintfort und die RAG Montan Immobilien am Projekt „Masterplan Bergwerk West“. Mit dem Vorliegen des Förderbescheides im Sommer 2010 wurden die Arbei-ten intensiver. Im letzten Jahr schließlich startete ein einzigartiger und breit angelegter Beteiligungs- und Kommunikationsprozess mit den Bürgern und Bürgerrinnen in Form von öffentlichen Arenen zur Nachfolgenutzung des Bergwerksgeländes. Mit der Steuerung dieses Prozesses sowie der Durchführung der Ideenkonkurrenz war das Planungsbüro Scheuvens+Wachten aus Dortmund beauftragt. Im Preisgericht waren hochqualifizierte Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten vertreten. Die Jury komplettierten Bürgermeister Dr. Landscheidt und Prof. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien. Mit Sabine Nakelski war auch das Städtebauministerium des Landes NRW vertreten.
„Ohne die frühzeitige Förderung“, die Bürgermeister Dr. Landscheidt im Rahmen des Pressegesprächs ausdrücklich hervorhob, „hätten wir heute noch keine so qualifizierte Planung zur Nachfolgenutzung“, bedankt sich der Bürgermeister beim Land für die frühzeitige Begleitung und das gezeigte Engagement für den Standort Kamp-Lintfort. In der Tat ist mit der Ideenkonkurrenz erstmalig vor der Stilllegung eines Standortes ein Wettbewerb zur Nachfolgenutzung abgeschlossen worden, so Hans-Peter Noll.
Aufgabe der nächsten Wochen wird es sein, die Entwurfsgrundlage nach den Empfehlungen des Preisgerichtes auszuarbeiten und damit die weitere Entwicklung des Areals vorzubereiten.
Ergebnis der Ideenkonkurrenz wichtiges Etappenziel
Bei aller Euphorie um die Nachfolgenutzung fordern der Bürgermeister und die RAG der Öffentlichkeit einen "langen Atem" ab. Bis zur vollständigen Umsetzung des Entwurfs wird ein Entwicklungs-zeitraum von 20-25 Jahren beziffert. In 2013 wird das Bergwerk zunächst untertägig geraubt und zurückgebaut. Gemeinsam mit der RAG Montan Immobilien wird man sich Gedanken über Zwischennutzungen für die zu erhaltenden Gebäude machen müssen, um einem Verfall der Gebäude vorzubeugen und für Belebung des Areals zu sorgen. Der Bergbaubetrieb wird zwar Ende 2012 eingestellt, doch Nachfolgenutzer können erst nach Beendigung der Bergaufsicht auf die Fläche.
in der 5. öffentlichen Arena werden die Ergebnisse der Ideenkonkurrenz präsentiert (21. November, ab 18:30 Uhr, Stadthalle Kamp-Lintfort) und vorab für die 4. Projektzeitung aufbereitet.
Vom 26.11. werden alle Wettbewerbsentwürfe vier Wochen lang im Foyer des Rathauses ausgestellt. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8 bis 16 Uhr, Donnerstag 8-18 Uhr, Freitag 8-12 Uhr.
Anhang
Anlass und Aufgabe: Ende 2012 wird die letzte linksniederrheinische Steinkohlenzeche geschlossen. Für die Fläche des Bergwerks West sollten ein übergeordnetes Leitbild zur Flächenentwicklung sowie die künftige städtebauliche Figur, Ideen für die Gestaltung der Freiräume und nutzungsbezogene Flächenzuweisungen gefunden werden. Hiermit sollten erste Bilder erzeugt werden und so die Umnutzung des Areals vorangetrieben werden. Die Ergebnisse dieser Rahmenplanung bilden zugleich die Grundlage für die notwendige Bauleitplanung für das Areal. Im Rahmen der Ideenkonkurrenz wurden städtebaulich, freiraumplanerisch und immobilienwirtschaftlich heraus-ragende Lösungen für eine Nachfolgenutzung des Bergwerks West erwartet.
Gegenstand der Ideenkonkurrenz war die Überplanung des rund 40 ha großen zentralen Geländes um die Schachtanlagen Friedrich Heinrich I und II.
Verfahren und Ablauf: Die Ideenkonkurrenz zum Bergwerk West ist ein Werkstattverfahren mit Bürgerbeteiligung und Zwischenkolloquium. Es ist damit eine Sonderform eines kooperativen Wettbewerbs.
Die Ideenkonkurrenz ist für Teams aus Stadtplanern / Architekten und Landschaftsarchitekten konzipiert. Den Teilnehmern wurde empfohlen, sich in den Bereichen Verkehr und Immobilienwirtschaft von Fachplanern beraten zu lassen. Die Anzahl der Teammitglieder ist nicht begrenzt gewesen
Zur Auswahl der teilnehmenden Teams war der Ideenkonkurrenz ein Bewerbungsverfahren vorangestellt, in dem 45 Büros zur Bewerbung aufgefordert wurden. Die Teilnehmer wurden durch eine Jury nach qualitativen Gesichtspunkten ermittelt und folgende Teams zur Teilnahme aufgefordert (Auflistung in der Reihenfolge Städtebau / Landschaftsplanung):
* BS+ städtebau und architektur, Frankfurt am Main zusammen mit Architekturbüro Heinrich Böll, Essen und Irene Lohaus Peter Carl Landschaftsarchitektur, Hannover
* Jo Coenen Architects & Urbanists, Amsterdam zusammen mit Buro Lubbers landscape architecture & design, ‘s Hertogenbosch
* pesch partner architekten stadtplaner, Herdecke zusammen mit wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum
* spap Generalplaner GmbH & Co. KG Architektur und Stadtplanung, Dortmund zusammen mit Büro Drecker Landschaftsarchitekten BDA, Bottrop
* Wessendorf Architektur Städtebau, Berlin zusammen mit Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten Partnerschaftsgesellschaft, Berlin.
Nach einem Bearbeitungszeitraum von gut 3 Monaten mussten die Planunterlagen bis zum 31.08.2012 abge-geben werden. Nach einer Vorprüfung tagte am 4.10.2012 das Preisgericht mit der Empfehlung, den Entwurf des Büros Pesch für die Entwicklung des Bergwerk West-Areals weiterzuverfolgen.
Preisgericht und Beurteilungskriterien: Seit Ende Mai waren fünf ausgewählte Teams, bestehend jeweils aus Stadtplanern, Architekten, Landschafts-architekten, Verkehrsplanern und immobilienwirtschaftlichen Beratern damit beschäftigt, für das Gelände des Bergwerks West ein qualitätvolles Bebauungs-, Nutzungs- und Gestaltungskonzept zu finden, das Eigenständigkeit ausstrahlt, sich aber städtebaulich in die Umgebung einfügt.
Auswahlgremium:
* Prof. Gerd Aufmkolk, Landschaftsarchitekt, Nürnberg
* Prof. Andreas Fritzen, Architekt, Köln/Bochum
* Dr. Christoph Landscheidt, Bürgermeister, Stadt Kamp-Lintfort
* Sabine Nakelski, Ministerialrätin, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Lan-des Nordrhein-Westfalen
* Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung, RAG Montan Immobilien GmbH
* Prof‘in Christa Reicher, Architektin/Stadtplanerin, Aachen/Dortmund
Stellvertretendes Auswahlgremium:
* Hiltrud Lintel, Landschaftsarchitektin, Düsseldorf
* Jürgen Minkus, Architekt, Köln
* Dr. Christoph Müllmann, Erster Beigeordneter, Stadt Kamp-Lintfort
* Hermann Timmerhaus, Projektleiter RAG Montan Immobilien GmbH
* Prof. Rolf Westerheide, Stadtplaner, Aachen
Sachverständige Beratung (ohne Stimmrecht):
* Ralf Angenendt, Bauordnungsamt, Untere Denkmalbehörde, Stadt Kamp-Lintfort
* Monika Fraling, Planungsamt, Stadt Kamp-Lintfort
* Rüdiger Funk, Interboden-Gruppe
* Dr. Martin Goch, Hochschule Rhein-Waal
* Dr. Reiner Götzen, Interboden-Gruppe
* Arne Gogol, Planungsamt, Stadt Kamp-Lintfort
* Wolfgang Holzgräfe, CDU-Fraktion
* Andreas Iland, Amt für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, Stadt Kamp-Lintfort
* Carsten Krein, RAG Montan Immobilien GmbH
* Bernhard Lefarth, Tiefbauamt, Stadt Kamp-Lintfort
* Susanne Leese-Bartram, Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft
* Kai Pachan, Büro für Verkehrs- und Stadtplanung Rödel & Pachan
* Dr. Ralph Quadflieg, Rheinisches Amt für Denkmalpflege
* Thomas Reif, FBG-Fraktion
* Heinz-Peter Ribbrock, FDP-Fraktion
* Heinz-Günter Schmitz, SPD-Fraktion
* Dieter Tenhaeff, Amt für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, Stadt Kamp-Lintfort
* Ralf Tinnefeld, RAG Montan Immobilien GmbH
* Johannes Tuschen, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die nachfolgend angegebenen Adressen:
Stadt Kamp-Lintfort
Am Rathaus 2
47475 Kamp-Lintfort
Ansprechpartner: Andreas Iland, Tel.: 02842 / 912-391, E-Mail: andreas.iland@kamp-lintfort.de
RAG Montan Immobilien GmbH
Im Welterbe 1-8
45141 Essen
Stephan Conrad, Pressesprecher, Tel. 0201 – 378 1872, E-Mail: stephan.conrad@rag-montan-immobilien.de
Betreuung des Verfahrens:
scheuvens + wachten
Architekt und Stadtplaner
Friedenstraße 18
44139 Dortmund
Telefon: 0231 / 18 99 87 – 16 / - 14
Ansprechpartner: Martin Ritscherle, Patricia Schulte, Alexander Selbach