Seit März laufen die Sanierungsmaßnahmen am Ölmühlenbach, aber aufgrund der Coronapandemie konnte bisher keine öffentliche Informationsveranstaltung für interessierte Anwohnerinnen und Anwohner stattfinden. Dies hat das Unternehmen heute Nachmittag (Donnerstag, 07. Oktober 2021) nachgeholt. Einige Interessierte Interessierte und Medienvertreter waren zur Baustelle am Ölmühlenbach gekommen, um sich die notwendigen Sanierungsmaßnahmen erläutern zu lassen.
„Die Sanierungsmaßnahmen sind notwendig, damit der Ölmühlenbach in Zukunft unbelastet von kokereispezifischen Reststoffen fließen kann“, sagte Ralf Menken, der zuständiger Projektingenieur der RAG Montan Immobilien. Die Reststoffe sind Folge des früheren Kokereibetriebs auf Emscher Lippe 3/4. Bis zur Stilllegung der Kokerei im Jahr 1974 sind dort nach ihren Aussagen Schadstoffe, u. a. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wie Naphthalin und Phenole sowie aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX) wie Benzol, Toluol oder Xylole in den Boden und ins Grundwasser eingedrungen. „Die weitere Ausbreitung dieser Schadstoffe in den Ölmühlenbach wollen wir so verhindern“, betonte Menken.
Die Baustelle rund um den Ölmühlenbach erstrecke sich über den Bereich zwischen Dattelner Mühlenbach und Dortmund-Ems-Kanal und den Bereich in der Grünfläche entlang der ehemaligen Schächte Emscher Lippe 3/4. Menken erläuterte weiterhin das laufende Bauprojekt und wies auch auf seine Rolle als Ansprechpartner hin: „Wenn Anwohnerinnen oder Anwohner Fragen haben oder sich durch die Baumaßnahme beeinträchtigt fühlen, stehe ich zur Verfügung.“ Erreichbar ist er per Mail unter ralf.menken(at)rag-montan-immobilien.de.
Gerhard Mansell-Rudolph, Geschäftsführer des beauftragen Unternehmens „Ahlenberg Ingenieure“, informierte anschließend detaillierter über das Sanierungsvorhaben: „Die bisherigen Schutzmaßnahmen werden durch den Bau einer neuen Drainage entlang des Bachlaufes sowie einer modernen Reinigungsanlage zur Förderung und nachfolgenden Reinigung des Grundwassers erweitert. Mit den ersten Arbeiten zum Bau der Drainage haben wir bereits begonnen“, sagte der Ingenieur. Im nächsten Schritt werde vor Ort eine mobile Grundwasserreinigungsanlage eingesetzt, die in etwa zwei Jahren durch eine stationäre Reinigungsanlage ersetzt werde.
Von der bauausführenden Heitkamp Erd- und Straßenbau GmbH informierten Gunnar Keibel, Oberbauleitung, und Sebastian Telöken, Bauleitung, detailliert über den Bauablauf und die geplante Bauzeit: „Das geplante Drainagebauwerk erstreckt sich über einen etwa 300 Meter langen Streifen entlang des Ölmühlenbachs zwischen dem Wendekreis Heibeckstraße und dem Dortmund-Ems-Kanal. Um die Sanierung durchführen zu können, haben wir vorher das Areal gerodet bzw. freischneiden müssen. Jetzt arbeiten wir konkret an den Drainage-maßnahmen. Wir gehen davon aus, dass die jetzige Baustelle voraussichtlich bis Oktober 2022 bestehen bleibt.“
Die Baustelle mit den dazugehörigen Baustraßen und Lagerflächen erstreckt sich vom Ende der Heibeckstraße nach Süden bis zu den früheren Schächten. Die gesamte Sanierungsmaßnahme erwächst aus den Verpflichtungen nach dem Bergrecht, dem besonderen Rechtsstatus in Deutschland bei bergbaulichen Tätigkeiten, das durch die Bezirksregierung überwacht wird. Die Sanierungs-maßnahme rund um den Ölmühlenbach wird mit entsprechender behördlicher Genehmigung durchgeführt.