In den vergangenen Jahrzehnten wandelte sich das Saarland von einer schwerpunktmäßigen Montanregion zu einem vielschichtigen Industrie- und Dienstleistungsstandort mit internationaler Ausrichtung. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen sowie auch der Ausbau und die strategische Förderung erneuerbarer Energien (EE) sind in diesem Zusammenhang zentrale Schritte, um das Saarland nicht nur krisenfest, sondern auch zukunftssicher aufzustellen. Das Gelingen der Energiewende und der grünen Transformation der Unternehmen stellen somit Schlüsselfunktionen für den Standort Saarland dar.
RAG bringt in den LOI die Prüfung von eigenen Flächen für den Ausbau der erneuerbaren Energien ein. Nach Deckung des Eigenbedarfs sollen nach jetzigem Stand rund 25 Hektar für die Stromproduktion für Wirtschaftsunternehmen im Saarland zur Verfügung gestellt werden. Dabei wird die RAG eine Kooperation mit saarländischen Unternehmen für den Entwicklungs- und Realisierungsprozess anstreben. Raum-, Flächen- sowie Betriebsdaten sollen mit dem Land, angeschlossenen Einrichtungen und wissenschaftlichen Instituten ausgetauscht werden. Ebenso sollen Best-Practice-Lösungen für die zukünftige Planung und Errichtung von EE-Anlagen entwickelt und Überlegungen zu einer am Gemeinwohl orientierten Bürgerbeteiligung vorangebracht werden.
Das MWIDE unterstützt diese Prozesse fachlich und politisch. Zum einen wird es darum gehen, insbesondere gesetzliche Vorgaben bei der Planung und Durchführung der EE-Projekte frühzeitig in den Blick zu nehmen und diese zügig umzusetzen. Zum anderen gehören Fragen und der Austausch zu Möglichkeiten der Beschleunigung von Verfahren und Maßnahmen dazu. Unterschiedliche Veranstaltungsformate sollen durchgeführt und unterstützt werden, in denen gemeinsam in der Öffentlichkeit für die Durchführung von EE-Projekten geworben wird.
RAG-Vorstand Michael Kalthoff freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Ministerium: „Der RAG-Konzern verfügt an Ruhr und Saar über einen maßgeblichen Bestand an Konversionsflächen und wir unterstützen gerne bei den Plänen, erneuerbare Energie auszubauen. Die RAG will einen nachhaltigen Beitrag leisten – für lebenswerte Regionen, in denen auch das Unternehmen zu Hause ist. Dies ist auch ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Auch unseren Energiebedarf für den Betrieb unserer Wasserhaltungs- und Verwaltungsstandorte werden wir zukünftig mit eigenem grünem Strom decken. So wollen wir im Jahr 2030 CO2-neutral sein.“
Wirtschafts- und Energieminister Jürgen Barke: „Aufgrund unserer historischen, industriellen Struktur sind wir im Saarland im Besonderen von der grünen Transformation betroffen. Das Saarland ist zudem sehr dicht besiedelt, die Flächenkonkurrenzen deutlich spürbar. Für uns Saarländer ist Wandel nichts Unbekanntes. Wir haben gelernt, diesen als Chance zu begreifen. Vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass es uns gelungen ist, eine Kooperation anzustoßen, die sowohl das Land als auch die RAG in die Zukunft begleitet. Die Energiewende mit ihren vielen und vielfältigen Erfordernissen ist für das Saarland essenziell – sie ist die Voraussetzung für unsere wirtschaftliche Zukunft und den Erhalt des Standorts. Gemeinsame Modelle und Projekte von Land und Unternehmen wie hier sind gefragt. Es würde mich daher freuen, wenn unsere Kooperation Schule macht.“