Seit Mai 2020 führt die RAG Montan Immobilien auf dem insgesamt 16 Hektar großem Areal der ehemaligen Schachtanlage Prosper-Haniel II an der Knappenstraße in Bottrop Rückbauarbeiten durch. Nach dem Abschluss des Rückbaus und der noch anstehenden Flächensanierung soll das ehemalige Zechenareal im Rahmen des interkommunalen Projektes Freiheit Emscher der Städte Essen und Bottrop als modernes Gewerbegebiet entwickelt werden.
Jetzt wird eines der letzten Gebäude auf dem Areal zurückgebaut. Dabei handelt es sich um die rund 50 Meter hohe Kohlenwäsche mit dem RAG Logo und dem Schriftzug Prosper-Haniel an der Kopfseite zur Prosperstraße. Als erste Schritt des Rückbaumaßnahme wurde heute (3. März 2021) das Logo und der Schriftzug von der grünen Metallverkleidung abmontiert. Danach startet der Abbruch des Gebäudes. Einige der Buchstaben gehen an die benachbarte Kokerei von AccelorMittal, die damit beschädigte Buchstaben an ihrem vergleichbaren Logo austauscht.
Die ehemalige Kohlenwäsche, die früher zu der Trennung der geförderten Kohle vom Bergematerial diente, besteht aus einer Stahlbeton- und Stahl-Mischkonstruktion mit Metallverkleidung. Zuerst wird die Metallverkleidung demontiert und anschließend in Teile geschnitten. Zuletzt werden die einzelnen Teile der Entsorgung bzw. Verwertung zugeführt. Das Mauerwerk, die Stahlbeton-Platten sowie die Wände und Fundamente werden mittels eines Hydraulikbaggers beziehungsweise eines hydraulischen Abbruchhammers abgebrochen und zerkleinert. Die Kellerbereiche der ehemaligen Kohlenwäsche werden zurückgebaut und die Grube wird bis zu der oberen Kante des Geländes verfüllt. Danach ist das Gebäude mit einem Volumen von rund 81.000 Kubikmetern vollständig zurückgebaut. Die gesamten Rückbauarbeiten auf dem Areal werden voraussichtlich Ende 2022 abgeschlossen sein.
Insgesamt hat die RAG Montan Immobilien dann 47 Objekte konventionell mit schwerem Gerät durch das Bottroper Unternehmen Robert Proch Rückbau (RPR) zurückbauen lassen. U.a. sind das die Aufbereitung mit den zugehörigen Bandanlagen und Ecktürmen, die Bahnverladung, sowie die Anlagen zur Schlammbehandlung, die Kohlebunker, die Maschinenhäuser, Bunker und Rundeindicker und weitere bauliche Bestandteile der Anlage. Die Bilanz am Ende: Insgesamt 237.000 Kubikmeter umbauter Raum werden zurückgebaut.
Anschließend an den Rückbau folgt die Sanierung der Fläche des ehemaligen Bergbau-Standortes. Die notwendigen Bodenuntersuchungen laufen derzeit. Wenn der Bericht dazu vorliegt, werden die weiteren Sanierungsmaßnahmen auf dem Gelände geplant und mit den zuständigen Behörden abgestimmt.