Der in diesem Jahr zum vierten Mal ausgelobte „Bodenschutzpreis Nordrhein-Westfalen 2018“ geht als Hauptpreis an das Flächenrecyclingprojekt Schlägel und Eisen in Herten. Einen Sonderpreis erhält das „Flächenrecyclingprojekt Gewerbeband Bahnhofsallee“ in Hilden“. Damit werden zwei herausragende Flächenrecycling-Projekte in NRW in diesem Jahr ausgezeichnet.
Der zuständige Abteilungsleiter im NRW-Umweltministerium, Gerhard Odenkirchen, die Verbandsvorsitzende des Verbandes für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) Simone Raskob und der Juryvorsitzende Dr. Hans Richter überreichten den Vertretern der beiden Preisträger im Rahmen einer Festveranstaltung zum 30-jährigen Bestehen des Verbandes gestern (12.11.2018, 17.00 Uhr) in Hattingen die Urkunden samt Geld-Prämien.
2018 standen für den zum vierten Mal nach 2009, 2011 und 2014 ausgelobten Bodenschutzpreis Nordrhein-Westfalen die Aufbereitung von industriell vorbelasteten Brachflächen zur Schaffung neuer Flächen für Handwerk, Gewerbe und Industrie im Vordergrund. Die Gewinnerprojekte zeigten erfolgreiche Ansätze, wie brachliegende Flächen den Menschen vor Ort wieder zugänglich, wirtschaftlich nutzbar und damit erlebbar gemacht werden können. Der zehnköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Dr. Hans Richter bot sich bei den eingereichten Projekten ein vielseitiges Spektrum an Maßnahmen zum Bodenschutz und Flächenrecycling mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Unter den eingereichten Projekten entschied sich die Jury für das „Flächenrecyclingprojekt Schlägel & Eisen 3/4/7 in Herten-Langenbochum“, als Preisträger des Bodenschutzpreises NRW 2018. Eingereicht wurde das Projekt von der der Entwicklungsgesellschaft Schlägel & Eisen mbH, einer gemeinsamen Gesellschaft der RAG Montan Immobilien GmbH und der Stadt Herten. Der Preis ist mit 7.000,- € dotiert.
In ihrer Begründung schreibt die Jury: „Dieses Projekt repräsentiert den Wandel von einer ehemaligen Zeche mit Kokerei zu einem qualitativ hochwertigen Gewerbegebiet mit Modellcharakter, das die Themen Arbeiten, Natur, Freizeit und Erholung eindrucksvoll verknüpft.“ Neben einem aufwendigen Rückbau- und Sanierungskonzept sowie einem hohen Entsiegelungsgrad zeichne sich das Projekt auch durch den Erhalt und die Wiedernutzung denkmalgeschützter Bestandsgebäude aus. Hervorgehoben wurden auch die entstandenen Arbeitsplätze für überwiegend mittelständische Unternehmen und die Akzeptanz der Bevölkerung für das Revitalisierungsprojekt in ihrem Stadtteil Herten Langenbochum.
Ein Sonderpreis, mit 3.000,- Euro dotiert, ging an das Flächenrecyclingprojekt Gewerbeband Bahnhofsallee in Hilden“, das von der GkA Grundstücksgesellschaft Hilden mbH und der Stadt Hilden eingereicht wurde.
Die Begründungen der Jury dazu: „Das Gewerbeband Bahnhofsallee in Hilden zeigt die vorbildliche Reaktivierung eines ehemaligen Bahngeländes in schwieriger und anspruchsvoller Lage. Trotz der unmittelbaren Nachbarschaft dieser Brachfläche an eine aktiv genutzte Güterbahntrasse und den damit verbundenen Lärmemissionen wurden mit diesem Projekt neue Gewerbeflächen mit Arbeitsplätzen für die Kommune geschaffen.“ Außerdem sei durch eine frühzeitige Bürgerbeteiligung die Akzeptanz für die Gewerbeansiedlungen an diesem Standort gewachsen, die in der Errichtung einer meisterschaftsfähigen Kletterhalle gipfelte.
Insgesamt wurden beim Bodenschutzpreis 2018 mit den Gewinnern sieben Projekte eingereicht. Die weiteren Bewerber:
· „Alte Molkerei in Brakel“
· „Westfalenhütte in Dortmund“
· „Gewerbepark Gerthe-Süd in Bochum“
· „Neue Paulsmühle in Düsseldorf“
· „Friedrich-Park in Duisburg“
Hintergrund
Der Bodenschutzpreis wird vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV) sowie dem AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung im Rahmen der NRW-Allianz für die Fläche ausgeschrieben: Er soll das Flächenrecycling sowie das öffentliche Bewusstsein für den Schutz des Bodens unterstützen und stärken. Mit dem Preis sollen nachahmenswerte Impulse zur Standortverbesserung und Innenentwicklung gesetzt werden. Gleichzeitig soll die Auszeichnung verdeutlichen, dass Altlasten bei Bau- und Investitionsvorhaben kein unumgängliches Hemmnis bedeuten müssen, der Sanierung von Altlasten jedoch eine hohe Bedeutung zukommt.
Ansprechpartnerin beim AAV: Sabine Schidlowski-Boos
Telefon: 02324 5094-30 Mobil: 0172 6601827
Telefax: 02324 5094-70 E-Mail: s.boos(at)aav-nrw.de
Internet: www.aav-nrw.de