Flächen gestalten, Projekte entwickeln.

Gewerbepark Gladbeck-Brauck: RAG Montan Immobilien meldet Ausverkauf

01.04.2020 - Das rund 30 Hektar große ehemalige Bergbau-Areal im Süden der Stadt ist komplett vermarktet

Die RAG Montan Immobilien hat die letzten freien Grundstücke im Gewerbepark Gladbeck-Brauck verkauft: Vier entsprechende Kaufverträge wurden von Dezember 2019 bis Ende Januar 2020 beurkundet. Das letzte Grundstück von ca. 3.000 Quadratmetern veräußerte die RAG Montan Immobilien im Januar an das Unternehmen Jordan Anlagen & Grund GmbH & Co.KG aus Herten. Sie beabsichtigt dort die Ansiedlung einer Firma, die sich auf die Wartung von Schienenfahrzeugen und den Handel mit Ersatzteilen spezialisiert hat. Zuvor hatte sich ein niedersächsisches Immobilienunternehmen zwei Grundstücke von rund 3.800 und rund 3.000 Quadratmetern gesichert. Die vierte rund 4.300 Quadratmeter große Fläche ging bereits Ende 2019 an die Gladbecker Tischlerei Woodcraft & Art, die ihren bestehenden Standort im Gewerbepark erweitern will.

Die Grundstücke liegen sämtlich auf dem Areal der ehemaligen Zeche Graf Moltke 3/4 an der Europastraße bzw. zwischen Europa-, Straßburger- und Luxemburger Straße. Das ebenfalls zum Gewerbepark Brauck gehörende Areal der ehemaligen Zeche Matthias Stinnes 3/4 an der Brüsseler Straße ist bereits seit 2015 komplett vermarktet. Insgesamt hat der direkt an der B224 und A2 gelegene Gewerbepark eine Fläche von 30 Hektar.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk  angesiedelt. Im Wesentlichen sind es mittelständische Betriebe wie die Firma Klingenburg als Spezialist für Wärmetauscher und Luftbefeuchter, die Firma Envisiontec, die 3D-Drucker entwickelt, oder der Baustoffhandel Bau-King. Auch der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes hat dort inzwischen seinen Hauptsitz mit Schulung, Verwaltung, Fahr- und Rettungsdienst, verschiedenen Notruf- und Alarmzentralen sowie der medizinischen Transportlogistik. Seit Beginn der Entwicklung durch die RAG Montan Immobilien sind nach Angabe der Gladbecker Wirtschaftsförderung 650 bis 700 neue Arbeitsplätze entstanden.

„Die jetzt erfolgte Vermarktung der letzten freien Flächen markiert den erfolgreichen Abschluss eines Vorhabens, das nicht nur beispielhaft für gelungene Brachflächenreaktivierung steht, sondern auch für die gute Kooperation zwischen der Stadt Gladbeck und der RAG Montan Immobilien“, sagt Christoph Happe vom Vertrieb der RAG Montan Immobilien. 1989 hatten die Montan-Grundstücks-gesellschaft (MGG), Vorläuferin der RAG Montan Immobilien, und die Stadt eine gemeinsame Entwicklungsgesellschaft in Form einer Public-Private-Partnership gegründet, um das Gelände gemeinsam wirtschaftlich zu erschließen. Happe: „Dieses Ziel haben wir nun erreicht; die Entwicklungsgesellschaft Gladbeck-Brauck mbH kann damit aufgelöst werden.“

Insgesamt 5,5 Millionen Euro hat die MGG/RAG Montan Immobilien von 1989 bis 1997 in die Reaktivierung des Geländes investiert. Weitere zehn Millionen Euro flossen aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in das Vorhaben, das sich zu einem der wichtigsten Modellprojekte der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park entwickeln sollte: Unter dem Motto „Arbeiten im Park“ wurden klare architektonische Strukturen bewusst mit der Schaffung von öffentlichen Grünanlagen verbunden und belastete Flächen über das so genannte GEOsafe-Verfahren sicher wasser- und gasdicht versiegelt, um das Gelände uneingeschränkt für Unternehmen nutzbar zu machen.

„Die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung dieser beiden ehemaligen Zechenstandorte durch RAG Montan Immobilien und Stadt hat sich über die Jahre erfolgreich bewährt. Durch die gute Mischung aus Produktion, Handwerk, Dienstleistungen und Großhandel ist eine krisenfeste Unternehmensstruktur mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen entstanden. Wir gehen jetzt davon aus, dass die jetzt verkauften Grundstücke kurzfristig bebaut werden, damit auch dort weitere Arbeitsplätze entstehen bzw. gesichert werden können,“ so Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der Gladbecker Wirtschaftsförderung.

„Eine grundsätzliche Besonderheit dieses Projekts“, resümiert Happe, „ist sicherlich die Tatsache, dass sich der Gewerbepark über das Areal gleich zweier ehemaliger Zechen erstreckt.“ Der südliche Teil markiert den einstigen Holzplatz der Zeche Mathias Stinnes 3/4, der von 1871 bis 1973 in Betrieb war. Während dieses Gelände der Ansiedlung kleinerer Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen vorbehalten ist, wurde der Gewerbepark im Norden auf produzierendes Gewerbe sowie die Großhandels-, Service- und Dienstleistungsnutzung zugeschnitten. Hier hatten im Jahr 1900 die Teufarbeiten für Schacht 3 der Zeche Graf Moltke begonnen; zwei Jahre später wurde die Förderung aufgenommen. Schacht 4 diente ab 1904 als Wetterschacht. Die im gleichen Jahr in Betrieb gegangene Kokerei wurde bereits 1930 wieder stillgelegt; das Aus für die komplette Anlage kam 1971. Ein Teil der Flächen wurde bis 1989 noch als Holzlager genutzt. Auf der entstandenen Brachfläche siedelten sich danach kleinere Unternehmen an, ohne dass es hierfür eine bauleitplanerische Grundlage gegeben hätte. Das IBA-Konzept setzte genau hier an und griff zudem die historische „Zweiteilung“ auf, indem zwei unterschiedliche Gewerbebereiche geschaffen wurden, die wie „Inseln im Park“ inmitten weitläufiger Grünanlagen liegen. 

Thomas Brinkmann, Geschäftsführer von Woodcraft & Art, weiß die Vorteile des Gewerbeparks Brauck seit 2012 zu schätzen. Damals zog sein Unternehmen von Bottrop an die Europastraße 46 D. Jetzt wird es Zeit für eine Expansion: „Unsere Tischlerei ist seit 20 Jahren in NRW und im Ruhrgebiet aktiv. Wir sind in Brauck
sehr zufrieden. Im Augenblick jedoch produzieren wir mit zehn Mitarbeitern auf 1.600 Quadratmetern. Das reicht nicht mehr.“ Im Dezember erwarb Brinkmann deshalb das unmittelbare Nachbargrundstück und plant jetzt für die Zukunft: „Der Bauantrag für Lagerhallen wird in den nächsten Wochen gestellt.“

Uwe Penth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, sieht die Entwicklung  im Gewerbepark Brauck als ein gutes und typischen Beispiel für die Revitalisierung ehemaliger Bergwerksflächen. „Zum einen haben wir im Verbund des RAG-Konzerns bewiesen, dass wir keine verbannte Erde hinterlassen, sondern unserer Verantwortung für den Strukturwandel gerecht werden. Zum anderen nehmen wir aber auch zur Kenntnis, dass wir bei unseren Projekten einen langen Atem haben müssen. Aber mit den jetzt erfolgten letzten Grundstücksverkäufen und den damit angekündigten Unternehmensansiedlungen sind allein in dem Gladbecker Gewerbepark fast 60 Unternehmen mit mehreren hundert Arbeitsplätzen entstanden. Das ist ein sichtbares Zeichen für den nachhaltigen Erfolg, wie solche Flächen nach dem Ende des Bergbaus wieder in den Wirtschaftskreislauf integriert werden können.“

Die beiden Areale der Zechen Graf Moltke und Matthias Stinnes in den 80-er-Jahren mit den neuen Erschließungstraßen und ungefähren Grundstücksgrenzen, allerdings ohne das Grundstück der Firma Klingenburg. Foto: RVR

Die beiden Areale der Zechen Graf Moltke und Matthias Stinnes in den 80-er-Jahren mit den neuen Erschließungstraßen und ungefähren Grundstücksgrenzen, allerdings ohne das Grundstück der Firma Klingenburg. Foto: RVR Bild herunterladen

Die in 2012 schon weitgehend vermarktete Fläche des Gewerbeparks Brauck auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Matthias Stinnes.

Die in 2012 schon weitgehend vermarktete Fläche des Gewerbeparks Brauck auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Matthias Stinnes. Bild herunterladen

Die Fläche der ehemaligen Zeche Graf Moltke mit den Neuansiedlungen  - Stand 2014.

Die Fläche der ehemaligen Zeche Graf Moltke mit den Neuansiedlungen - Stand 2014. Bild herunterladen

Überblick über die ehemaligen Zechenareale sowie die beiden Halden Moltke und Mottbruch im Gladbecker Süden an der B 224 und der Autobahn 2. Foto: RVR

Überblick über die ehemaligen Zechenareale sowie die beiden Halden Moltke und Mottbruch im Gladbecker Süden an der B 224 und der Autobahn 2. Foto: RVR Bild herunterladen

Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt. Bild herunterladen

Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck: die Firma Klingenburg.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt, darunter auch die Firma Klingenburg. Bild herunterladen

Impressionen vom Gelände: der Sitz des DRK.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt; auch das DRK hat hier seinen Sitz. Bild herunterladen

Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt. Bild herunterladen

Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt. Bild herunterladen

Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt. Bild herunterladen

Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt. Bild herunterladen

Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt. Bild herunterladen

Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt. Bild herunterladen

Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck.

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt. Bild herunterladen

Die beiden Areale der Zechen Graf Moltke und Matthias Stinnes in den 80-er-Jahren mit den neuen Erschließungstraßen und ungefähren Grundstücksgrenzen, allerdings ohne das Grundstück der Firma Klingenburg. Foto: RVR Die in 2012 schon weitgehend vermarktete Fläche des Gewerbeparks Brauck auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Matthias Stinnes. Die Fläche der ehemaligen Zeche Graf Moltke mit den Neuansiedlungen  - Stand 2014. Überblick über die ehemaligen Zechenareale sowie die beiden Halden Moltke und Mottbruch im Gladbecker Süden an der B 224 und der Autobahn 2. Foto: RVR Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck. Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck: die Firma Klingenburg. Impressionen vom Gelände: der Sitz des DRK. Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck. Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck. Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck. Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck. Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck. Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck. Impressionen aus dem Gewerbegebiet Gladbeck-Brauck.

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