Mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zur „Entwicklung eines programmatischen und räumlich-funktionalen Standortkonzeptes für den ReallaborCampus Welheimer WasserMark“ haben sich heute, 20. Dezember 2023,
- die Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft (FEEG),
- die Städte Bottrop und Essen,
- die RAG Montan Immobilien,
- die Emschergenossenschaft (EGLV),
- das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung (ZWU) der Universität Duisburg Essen sowie
- das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT aus Oberhausen
auf erste Schritte zur Umgestaltung der ehemaligen Bergbaufläche Welheimer Mark in Bottrop hin zum ReallaborCampus Welheimer WasserMark (WWM) verständigt. Zukünftig soll hier zum innovativen Umgang mit der Ressource Wasser geforscht und gearbeitet werden, unter anderem zum Themenkomplex Abwasser/Trinkwasser/Wertwasser.
Nexus Wissenschaft und Wirtschaft
Das Pilotvorhaben WWM ist einer von insgesamt fünf Bausteinen der Strategie „Nexus Wissenschaft und Wirtschaft“ im interkommunalen Flächenentwicklungsprojekt Freiheit Emscher zwischen Essen und Bottrop. Grundsätzliches Ziel dieser Strategie: Über die Schaffung von forschungsgeprägten „Attraktionskernen“ soll die Ansiedlung von wissenschaftsnahen Industrie- und Gewerbeunternehmen im gesamten Freiheit-Emscher-Planungsgebiet gefördert werden. Dabei geht es vor allem um Synergien: Die Unternehmen profitieren vom wissenschaftlichen Input, der unmittelbar am Standort generiert wird. Die Forschung selbst hat unmittelbare Anknüpfungspunkte an die Praxis.
MoU: Standortkonzept für die Welheimer Mark in Bottrop in zwei Schritten bis Ende 2025
Im jetzt unterzeichneten MoU kommen die Partner überein, in den kommenden zwei Jahren ein gemeinsames Standortkonzept für den Bereich der Welheimer Mark nördlich der
Kläranlage Bottrop zu erarbeiten, das sowohl inhaltlich wie räumlich den „Grundstein“ für den geplanten ReallaborCampus Welheimer WasserMark legt. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten: die Entwicklung einer Keimzelle, in der Zukunftstechnologen aus dem Themenfeld Wasser erforscht, weiterentwickelt und in Reallaboren unmittelbar vor Ort zur Marktreife geführt werden. Eine zentrale inhaltliche Vision für den ReallaborCampus: die Umwandlung von Abwasser in Wertwasser, dessen energetisches Potenzial aus Restwärme und Klärschlämmen sowie das Ressourcenpotenzial systematisch genutzt wird. Die gemeinsame Erklärung sieht vor, dass in einem ersten Zwischenschritt bis Juni 2024 realistische Finanzierungs- und Betreibermodelle für die Welheimer Mark erarbeitet werden. Planungsrechtliche und infrastrukturelle Maßnahmen für die Umsetzung und Machbarkeit des ReallaborCampus sollen bis Dezember 2025 eingeleitet werden.
Zukunftsweisende Forschungsvorhaben zum Thema Wertwasser
Analog zum Anspruch des Nexus, der Forschung und Praxis konsequent miteinander verbindet, gehören zu den Unterzeichnenden auch zwei renommierte Wissens- und Forschungseinrichtungen der Region: Das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung (ZWU) der Universität Duisburg Essen, der größte interdisziplinäre Wasserforschungsstandort in NRW, und das Fraunhofer-Institut UMSICHT planen auf dem ReallaborCampus künftig gemeinsam mit der Emschergenossenschaft (EGLV) die Entwicklung und Durchführung gemeinsamer Forschungsaktivitäten. Die EGLV betreibt die Kläranlage Bottrop, die im vergangenen Jahrzehnt bereits in ein zukunftsweisendes Abwasserkraftwerk umgebaut wurde. Mögliche gemeinsame Forschungsschwerpunkte könnten unter anderem Themen wie eine ressourcenorientierte Abwasserwirtschaft, Digitalisierung und KI in der Umweltüberwachung, urbane Biodiversität sowie urbane Agrarwirtschaft sein.
„Der ReallaborCampus zahlt mit seinem enormen wissenschaftlichen Anspruch und der thematischen Ausrichtung auf den Bereich Wertwasser zu 100 Prozent auf die übergeordnete inhaltliche Programmatik von Freiheit Emscher ein: der Entwicklung der grünen Industriestadt der Zukunft. Zugleich werden konkrete Entwicklungsimpulse für die Fläche Welheimer Mark gesetzt, verbunden auch mit einem Imagewandel für bereits bestehende Strukturen in den Städten Bottrop und Essen, von dem das gesamte Ruhrgebiet und nicht zuletzt Anrainerinnen und Anrainer vor Ort profitieren werden“, betonte heute Gernot Pahlen, Geschäftsführer der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft (FEEG), anlässlich der Unterzeichnung der Absichtserklärung auf der Kokerei Zollverein in Essen, dem Bürositz der FEEG.
Hintergrund
Unter der Dachmarke Freiheit Emscher wird in den kommenden Jahren ein Planungsraum von insgesamt 1.700 Hektar zur grünen Industriestadt der Zukunft entwickelt, verbunden auch mit der Schaffung moderner, nachhaltiger Arbeitsplätze insbesondere in wissensbasierten Industrie- und Gewerbeunternehmen. Durch die infrastrukturelle Erschließung der ehemaligen Bergbauflächen Emil Emscher, Hafen Coelln-Neuessen, Sturmshof, Welheimer Mark und Prosper II auf Essener und Bottroper Stadtgebiet soll der Projektraum umfassend städtebaulich, verkehrlich und ökologisch aufgewertet werden. Eingebunden in die Planungen sind zudem bestehende Wohn- und Gewerbegebiete sowie wichtige regionale Infrastrukturen und Grünflächen. Seit 2023 ist die Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH (FEEG) für die Entwicklung und Vermarktung der ehemaligen Bergbauflächen zuständig. Das Projekt Freiheit Emscher wird mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen, des Bundes und der EU unterstützt.
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