Der Ruhrgebiets-Rocker Stefan Stoppok lockte mit seiner Band um Mitternacht über tausend Besucher zum RAG Campus auf dem Areal der Kokerei Zollverein. Sie sagen und tanzten vor der Bühne auf dem Vorplatz unseres Unternehmenssitzes der gemeinsam mit dem RAG-Neubau bunt und phantasievoll illuminiert war. Rund um Zollverein Schacht XII trafen sich beim 13. Deutsche Bergmannstag rund 2.000 Knappen, Spielmannszügen und Bergmanns-Chöre und begeisterte viele Besucher mit ihrem Trachten und ihrer bergmännischen Musik. Das bunte Treiben auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein war nur ein Ausschnitt aus dem vielfältigen und bei den Besuchern beliebten Programm der diesjährigen Extraschicht.
In diesem Jahr wurden allerdings alle Rekorde gebrochen. Es war ein wahrer Sommernachtstraum. Als Acht Stunden-Schicht der Superlative vereinte sie, in dieser lauen Juninacht, zum 18. Mal Spielorte von außergewöhnlichem Reiz und einmaliger Faszination: Ehemalige Zechen, Maschinenhallen, Hochöfen, Werksgelände und Gasometer waren erneut randvoll gefüllt mit Kunst, Kultur, Comedy, Theater und Musik. Die Nacht der Industriekultur ging in diesem Jahr mit 50 außergewöhnlichen Spielorten aus 22 Städten von Moers bis Unna an den Start und bot erst- und letztmalig echte Grubenfahrten an. 300.000 Menschen wurden an den 50 Spielorten gezählt und ließen sich von einem Streifzug durch die Vielfalt der Metropole Ruhr begeistern.
2018 findet mit dem Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus eine Ära ihren Abschluss. In Ausstellungen und Führungen, Kunst-Aktionen und Gesprächen spürte die ExtraSchicht dieser Epoche nach – und schlug dabei mit der ihr eigenen Raffinesse einen Bogen zu Gegenwart und Zukunft der Metropole Ruhr. Besucher erlebten eine „Sinfonie für Zyklonauten“, wagten einen Tanz mit Püttrologen, begegneten echten Grubenhelden, Schrebergärtnern und schrägen Freien Vögeln.
Offizieller Empfang auf Schlägel und Eisen
Schon nachmittags auf dem offiziellen Empfang zum Start der Extraschicht auf dem Standort Schlägel und Eisen in Herten wurde die Nähe der Extraschicht zum Bergbau deutlich. So sprach der Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung Bernd Tönjes das Grußwort und Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien hob in einer integrierten Podiumsdiskussion die Bedeutung der Extraschicht auch für die Entwicklung und die Positionierung der ehemaligen Bergwerksstandorte hervor. Er betonte, dass das vielfältige kulturelle, musikalische und künstlerisch-kreative Angebot der Extraschicht solche Orte den Menschen wieder näher bringe und einen unglaublichen Werbeeffekt für die alten Industriestandorte bedeute.
Ob kunstvoll und ästhetisch, witzig und rasant oder wagemutig und verrückt – das Programm dieser 18. ExtraSchicht war in seiner Vielfalt und Qualität einmalig. So belebten schräge Gestalten das Kreativ.Quartier Lohberg in Dinslaken mit dem Todesrad oder bot DJ Moguai auf dem Zukunftsstandort Ewald in Herten eine Weltpremiere, in Form einer gemeinsam mit dem LandesJugendChor NRW entstandenen, neuen Interpretation des Steigerliedes. Weitere Highlights waren die beliebten Feuerwerke und Lasershows vor einzigartiger Industriekulisse, z.B. im Landschaftspark Duisburg-Nord oder dem Amphitheater im Nordsternpark Gelsenkirchen.
Die ExtraSchicht ließ auch in diesem Jahr die ausgedienten Industrieanlagen, als eigentliche Hauptakteure des Abends, nicht nur in neuem Licht erstrahlen sondern beleuchtete ebenso deren Historie und ihre ursprüngliche Bedeutung. Dazu wurden an zahlreichen Spielorten Führungen von ehemaligen Bergleuten, Kokern und Stahlarbeitern angeboten, die auf authentische Weise über den vergangenen Alltag dieser prägenden Orte berichteten.
Unter Tage-Erlebnisse für mehr als 900 glückliche Gewinner
Mehr als 900 glückliche Gewinner durften ein letztes Mal Schachtluft schnuppern: Das einmalige Erlebnis, im Rahmen der ExtraSchicht eine Sondertour ins Trainingsbergwerk Recklinghausen und eine der letzten Grubenfahrten ins Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop mitzuerleben, wurde als gemeinsames Projekt der Ruhr Tourismus GmbH und der RAG-Stiftung ermöglicht.
„Das Prinzip ExtraSchicht – beeindruckende Industriekultur gepaart mit jeder Menge Kultur, Kreativität, Action und Unterhaltung – begeistert die Menschen auch über die Metropole Ruhr hinaus. Wir freuen uns sehr, dass auch immer mehr Touristen zu uns in die Region kommen und die Nacht der Industriekultur ausgelassen und bei bestem Wetter feiern.“ resümiert Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH (RTG), Projektträger der ExtraSchicht.
Am späten Abend stand die Jahrhunderthalle in Bochum dann ganz im Zeichen des !SING – DAY OF SONG. Das Mitsing-Festival fand in dem beeindruckenden Industriedenkmal die perfekte Kulisse für eine außergewöhnliche Abschlussveranstaltung, die von den Bochumer Symphonikern unter der Leitung von Generalmusikdirektor Steven Sloane sowie den Stimmen von über tausend Sängerinnen und Sängern gestaltet wurde.