Mitten in Gelsenkirchen entstand das Artenschutz-Gemeinschaftswerk des NABU NRW, der Vogelsang Stiftung, der Landschaftsagentur Plus und der RAG Montan Immobilien GmbH.
Mit tatkräftiger Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer der NABU Ortsgruppe Gelsenkirchen und dem NABU Ruhr wurde die Verwandlung vom ehemaligen Stellwerk zum Artenschutzhaus jetzt pünktlich zur Eröffnung des umliegenden neuen Stadtteilparks in Gelsenkirchen-Hassel abgeschlossen.
Das Artenschutzhaus ist das Erste dieser Art im Ruhrgebiet. Von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und vom Quartiersfonds der Stadterneuerung Hassel-,Westerholt-, Bertlich erhielten die Organisatoren finanzielle Förderung für die Umbauarbeiten an Dach, Fassade und im Innen- und Außenbereich.
„Wir wollen mit dem Artenschutzhaus hier, mitten drin im zukünftig gut frequentierten Stadteilpark, einen Beitrag zur Biologischen Vielfalt im Ballungsraum leisten und dabei gleichzeitig den Artenschutz für die Öffentlichkeit interessant und erlebbar machen“ so Nicole Büsing, Geschäftsführerin der Landschaftsagentur Plus, einer Gesellschaft der RAG-Montan Immobilien, die sich u.a. um die ökologische Aufwertung von Flächen, Kompensationsmaßnahmen und Artenschutz kümmert.
„Wir freuen uns, dass die Umgestaltung des alten Stellwerkes so erfolgreich erfolgt ist. Dank der tatkräftigen Unterstützung aller Partner wurde ein Stück Industriekultur erhalten und gleichzeitig für den Artenschutz optimiert. Ein gelungenes Beispiel für den notwendigen kreativen und nachhaltigen Wandel in der Region. Zahlreiche Nisthilfen, Luken und Hängemöglichkeiten, ein Sandboden und Kalkmörtel an den Außenfassaden lassen das Gebäude zukünftig für manchen Kulturfolger zum Zuhause werden. Dazu zählen Gebäudenutzer wie Fledermäuse, Schwalben, Falken und Eulen ebenso wie Wildbienen, Käfer oder Spinnen, die in den Mauern und im Umfeld des Stellwerks Unterschlupf und Nahrungsgründe finden sollen. Dass das Konzept aufgeht, zeigt der Erstbezug eines Nistkastens durch den Hausrotschwanz bereits in dieser Brutsaison", sagte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW.
Graffitikünstler Dan Geffert, von Sponk-Design wird dem Artenschutzhaus jetzt noch das letzte Finish geben. Eindrucksvolle Tier- und Pflanzenportraits inszenieren das Artenschutzhaus zur Landschaftsmarke im neuen Stadtteilpark.
Am 10.Juni 2020 wurde das Projekt von der UN Dekade Biologische Vielfalt als wichtiger Beitrag zur Biologischen Vielfalt ausgezeichnet.
Das Artenschutzhaus ist ein Gestaltungsbaustein im rund 30 Hektar große Areal der ehemaligen Kokerei Hassel das seit 2016 durch die RAG Montan Immobilien aufwendig saniert und zu dem neuen Stadteilpark mit Hundefreilaufwiese, Grünflächen, Wegsystem, Freizeitanlagen und einem kleinen See umgestaltet wurde.
„Über 20 Jahre nach der Stilllegung der Kokerei haben wird hier gemeinsam mit den Beteiligten der Stadt Gelsenkirchen, der BP Gelsenkirchen und unserer Tochter der Landschaftsagentur Plus einen Stadtteilpark für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Der Park ist ein gutes Beispiel für den innovativen und kreativen Umgang inklusive der naturnahen Gestaltung einer vormals schwerindustriell genutzten Fläche, betonte RAG Montan Immobilien Geschäftsführer Uwe Penth anlässlich der Eröffnung des Parks.