Die drei Kooperationspartner Stadt Essen, Stadt Bottrop und die RAG Montan Immobilien GmbH arbeiten seit 2016 erfolgreich zusammen, um gemeinsam die Reaktivierung der ehemaligen Bergbaustandorte im Bottroper Süden und Essener Norden für eine gewerbliche Nachfolgenutzung voranzubringen. Nun soll mit einer gemeinsamen Projektgesellschaft eine operative Einheit für die weiteren Planungsschritte geschaffen werden, die auch eine zentrale Führungsrolle für das Projekt Freiheit Emscher übernimmt.
Den umfangreichen Planungen für das Projekt „Freiheit Emscher“ liegen eine Machbarkeitsstudie und ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (INSEK) zugrunde. Ziel ist es, in einem zusammenhängenden Planungsraum von 1.700 Hektar im Süden von Bottrop und Norden von Essen neuen Raum für Wohnen, Gewerbe und eine verkehrliche Infrastruktur zu schaffen. Integriert in das Projekt sind als Nukleus der Entwicklung allein über 150 Hektar ehemalige Bergbauflächen der RAG.
Um die bauliche Umsetzung der wesentlichen Hauptbestandteile des Projektes Freiheit Emscher voranzutreiben, und damit die gewerbliche Reaktivierung der fünf ehemaligen Bergbaustandorte mit dem Bau eines Gewerbe-Boulevards, einer Umwelttrasse sowie Freiraum- und Entwässerungssystemen, soll nun eine verbindliche Arbeitsgrundlage und die rechtliche Basis für die Gründung der Projektgesellschaft geschaffen werden. Diese Projektgesellschaft soll sich zentral um alle Fragestellungen kümmern, die mit inhaltlichen, fördertechnischen und sonstigen Aspekten des Projektes zusammenhängen. Eine heute unterzeichnete Absichtserklärung zwischen den Städten Bottrop, Essen und der RAG Montan Immobilien GmbH definiert die Eckpfeiler der zukünftigen Zusammenarbeit.
„In der Zusammenarbeit zwischen den zwei Kommunen und der RAG MI sehe ich eine ganz besondere Qualität des Projektes Freiheit Emscher. Diese Zusammenarbeit macht deutlich, dass das viel gescholtene Kirchturmdenken im Ruhrgebiet der Vergangenheit angehört und zeigt, dass die komplexen Fragestellungen und Herausforderungen einer solchen Entwicklung nur im Verbund
gleichberechtigter Partner bewältigt werden können. Durch die geplante Gründung einer Projektgesellschaft soll nun die gute Zusammenarbeit in eine nächste Phase gehen", betont Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler.
„Wir haben mit der Umwandlung dieser ehemaligen Bergbaufläche die große Chance, zwei Städte im Ruhrgebiet noch enger zu verbinden und vor allem modernes Wohnen und Gewerbe anzusiedeln und damit attraktiven Wohnraum und gleichzeitig neue Arbeitsplätze zu schaffen. Mit dem geplanten Gewerbe-Boulevard und der Umwelttrasse denken wir als Projektpartner dabei heute schon die Themen der Arbeit und der Mobilität von morgen. Diese enge Zusammenarbeit wird die gemeinsame Projektgesellschaft nun auch im Detail weiterführen“, ergänzt Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen.
Im Detail soll die gemeinsame Projektgesellschaft folgende Aufgabenspektrum umfassen:
- Ankauf der Potenzialflächen
- Koordination der städtebaulichen Entwurfsplanungen in Abstimmung mit dem Abschlussbetriebsplanverfahren, Einwerben von Fördermitteln für die Aufbereitung, Erschließung und Vermarktung der ehemaligen Bergbauflächen,
- Einwerben von Fördermitteln zur planerischen Vertiefung und Umsetzung der zentralen Infrastrukturen Gewerbe-Boulevard, Umwelttrasse und Regenwassermanagement,
Bau der inneren und äußeren Erschließung der Bergbauflächen, insbesondere auch der Entwässerung und des Gewerbe-Boulevards, - Vermarktung der Flächen.
„Die heutige Vertragsunterzeichnung ist für unser gemeinsames Projekt ‚Freiheit Emscher‘ ein außerordentlich wichtiger Schritt nach vorn. Um die Vision einer neuen Urbanität für Freiheit Emscher Wirklichkeit werden zu lassen, gilt es nun zeitnah eine Gesellschaft zu gründen, die eine starke Einheit bildet und als zentraler Player das Projekt Freiheit Emscher führt“, betont Michael Kalthoff, Finanzvorstand der RAG und Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien GmbH. „Dabei gilt die Entwicklung unserer ehemaligen Bergbauflächen zu innovativen und nachhaltigen Gewerbequartieren als Impulsgeber für die Transformation des gesamten Planungsraums. Ich freue mich, im gewohnt engen Schulterschluss mit den beiden Städten, in die Umsetzungsphase des Projekts einzutreten. Mitten im zentralen Ruhrgebiet nutzen wir die Chance in den kommenden Jahren, ein Stadtgrenzen übergreifendes Vorzeigeprojekt für die Transformation der Region zu realisieren.“
Die Absichtserklärung wird als Auftakt für einen intensiven Prüfprozess zur Gesellschaftsgründung verstanden, um auch weitere Gespräche und Verhandlungen mit allen Beteiligten, den Aufsichts- und Bewilligungsbehörden zu führen. Die Räte der Städte Bottrop und Essen haben diesem Vorgehen im Vorfeld zugestimmt.
Ansprechpartnerin Stadt Essen:
Silke Lenz, Pressesprecherin der Stadt Essen, Leiterin des Presse- und KommunikationsamtesTel.: 0201 / 88 88 011
silke.lenz(at)presseamt.essen.de
Ansprechpartner Stadt Bottrop:
Andreas Pläsken, Pressesprecher und Leiter der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 02041 / 70 37 43
andreas.plaesken@bottrop.de oder presse(at)bottrop.de