Flächen gestalten, Projekte entwickeln.

Green Hub Emscher: Recklinghausen, Herten und Herne kooperieren

18.04.2024 - RAG Montan Immobilien treibt Entwicklung der Kohlenlagerfläche „Kohlkamp“ voran

Die ehemalige Kohlenlagerfläche „Kohlkamp“ in Recklinghausen/Herten/Herne soll zu einem zukunftsorientierten Gewerbestandort, dem Green Hub Emscher, entwickelt werden. Ein ambitioniertes Projekt, bei dem die beteiligten Kommunen eng kooperieren wollen. Geplant ist zudem ein raumordnerischer Vertrag mit der RAG Montan Immobilien als Flächeneigentümerin und dem Regionalverband Ruhr (RVR).

Die ehemalige Kohlenlagerfläche „Kohlkamp“, die in weiten Teilen auf Recklinghäuser Stadtgebiet liegt, aber an die Städte Herten und Herne grenzt, bietet großes Entwicklungspotenzial: Unter dem Namen „Green Hub Emscher“ soll auf dem mehr als 40 Hektar großen Areal ein nachhaltiger und zukunftsorientierter Gewerbestandort entstehen ­– mit Gewerbeflächen in einer Größenordnung von rund sieben Hektar im nördlichen Bereich und einem modernen Container-Terminal im Süden.

RAG Montan Immobilien plant Flächenentwicklung ohne Fördermittel

Das Vorhaben soll kooperativ vorangetrieben werden – in enger Abstimmung der beteiligten Kommunen sowie in Zusammenarbeit mit der RAG Montan Immobilien und dem Regionalverband Ruhr (RVR).

Ein entsprechender Vertrag ist in Planung und aus Sicht der RAG Montan Immobilien ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung: „Es handelt sich hier um eine attraktive Flächenkonversion, denn ein ehemaliges Bergbauareal kann nun für einen höherwertigen Zweck umgenutzt werden. Da die Fläche Eigentum der RAG Montan Immobilien ist, steht einer schnellen Entwicklung nichts im Wege“, erklärte Michael Kalthoff, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien am vergangenen Donnerstag (18. April) bei einem Pressetermin im Vorfeld eines Treffens der Fachausschüsse aus den beteiligten drei Städten in der Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Recklinghausen II.

Die RAG Montan Immobilien beabsichtigt, die Flächenentwicklung ohne Fördermittel umzusetzen. Diese können aber sehr wohl bei der äußeren Erschließung sowie der Realisierung des Container-Terminals durch die Wanne Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) zum Tragen kommen.

Zur Entwicklung der Fläche wurden bereits ein Lenkungskreis und ein Arbeitskreis mit Beteiligten aller drei Kommunen gebildet. „Unser Ziel ist es natürlich, die Flächen so schnell wie möglich nutzbar zu machen. Dazu sind umfangreiche Planungs- und Genehmigungsverfahren erforderlich. Mit der Kooperation bei diesem richtungsweisenden Projekt zeigen die drei beteiligten Städte, dass Zusammenarbeit im Ruhrgebiet funktioniert. Statt Kirchturmdenken, pflegen wir gute Nachbarschaft“, erklärte Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche

Gewerbe- und Industrieflächen in zentraler Lage

„Der Titel ,Green Hub Emscher‘ steht für eine ressourcenschonende und umweltverträgliche Wirtschaftsflächenentwicklung, bei der der Fokus auf treibhausgasreduzierte Produktion und Logistik mit Eisenbahnanschluss liegt“, betonte Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Auf der ehemaligen Kohlenlagerfläche sollen ein WHE betriebenes Container-Terminal und weitere Gewerbeflächen entstehen. „Dass das Projekt zu den 24 festgelegten regionalen Kooperationsstandorten in der Metropole Ruhr zählt, unterstreicht seine Bedeutung. Wir schaffen in zentraler Lage Gewerbe- und Industrieflächen, die in der Region bekanntlich rar gesät sind. Mit dem ,Green Hub Emscher‘ liefern wir einen Baustein zur grünsten Industrieregion der Welt“, erläuterte Dr. Dudda.

Rund 300 zusätzliche Arbeitsplätze können entstehen

Sein Hertener Kollege Matthias Müller unterstrich den großen Nutzen der Zusammenarbeit der Akteure: „Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir in der Region in der Lage sind, auch über Stadtgrenzen hinweg erfolgreich Planungen zu entwickeln, die die Interessenlagen aller Beteiligten berücksichtigen. Umso besser, wenn am Ende des Prozesses aus einer ehemaligen Kohlenlagerfläche, die einiges an Belastungen mit sich gebracht hat, ein nachhaltiges Gewerbe- und Industriegebiet entsteht. “ Am Ende profitiere vom „Green Hub Emscher“ nicht nur die Umwelt, sondern an der Grenze zwischen Recklinghausen, Herne und Herten sollen zusätzlich rund gewerblich-industrielle 300 Arbeitsplätze für die Region entstehen. „Auch darauf kommt es neben der Umsetzung ambitionierter Klimaziele bei der Transformation im Ruhrgebiet besonders an“, sagte Müller.

Positiv bewertet auch RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin den von den drei Städten mit initiierten Prozess: „Die Kooperationsstandorte sind ein breit angelegtes, zukunftsweisendes Angebot an die Kommunen und Kreise im Ruhrgebiet, neue Betriebe anzusiedeln und bestehenden Unternehmen Erweiterungsoptionen zu bieten. Dass nun im Städtedreieck Recklinghausen, Herten, Herne dieser planerische Ansatz greift, ist eine gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet.“

Verlagerung von Güterverkehren auf die Schiene

„Green Hub Emscher“ trägt in erheblichem Maße zur Verlagerung von Güterverkehren von der Straße auf die Schiene bei. Auch dank der strategisch günstigen Lage im geographischen Zentrum der Metropole Ruhr können zehntausende Lkw-Fahrten vermieden werden. Das ist gut für den Klimaschutz und verbessert die Erreichbarkeit des zentralen Ruhrgebiets für Wirtschaftsverkehre. Ebenso wie die 23 anderen Kooperationsstandorte in der Region wird auch der „Green Hub Emscher“ durch den RVR und Business Metropole Ruhr (BMR) durch ein regionales und Entwicklungs- und Vermarktungskonzept begleitet.

Zur Realisierung des Projektes müssen verschiedene Planungs- und Genehmigungsverfahren abgearbeitet werden. Dazu gehören das bergrechtliche Abschlussbetriebsverfahren, die Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Recklinghausen, die Aufstellung eines Bebauungsplans, eisenbahnrechtliche Verfahren für das Container-Terminal sowie städtebauliche Verträge. Die Verfahren können parallel vorangetrieben werden. Die Schaffung von Planungsrecht ist voraussichtlich bis 2027/28 realistisch, berichteten die Fachleute der Verwaltungen bei der Zusammenkunft der drei Ausschüsse aus Herne, Recklinghausen und Herten.

Baureifmachung und Erschließung für 2028 angepeilt

Je nach Anregungen, Hinweisen und Ergebnissen von Gutachten – unter anderem zu den Themenkomplexen Verkehr, Lärmbelastung, Artenschutz, Wald und Entwässerung – kann sich der Verfahrensablauf aber auch verlängern. Erste Untersuchungen zur verkehrstechnischen Erschließung sind bereits durchgeführt worden. Läuft alles optimal, könnte 2028 die Baureifmachung und Erschließung der Fläche in Anspruch genommen werden.

Daten & Fakten „Green Hub Emscher“

  • Gesamtgröße: 41 Hektar
  • Regionaler Kooperationsstandort: 28 Hektar
  • Wirtschaftsflächen gemäß Nutzungskonzept: 22 Hektar (inklusive Gleis- und Verkehrsflächen)
  • Nutzungen: Im zentralen südlichen Bereich ein von der Wanne Herner Eisenbahn Hafen GmbH betriebenes Container-Terminal, im nördlichen Bereich sieben Hektar weitere Gewerbefläche.
  • Kooperationspartner: Städte Recklinghausen, Herne und Herten sowie Regionalverband Ruhr (RVR), die Wanne Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) und die RAG Montan-Immobilien.
  • Regionale Bedeutung: „Green Hub Emscher“ ist der am zentralsten in der Metropole Ruhr gelegene der 24 regionalen Kooperationsstandorte (Gesamtfläche 1.260 Hektar). Das Projekt bietet Potenzial für 300 neue Arbeitsplätze.
  • Zeitschiene: Schaffung des Planungsrechts ist voraussichtlich für 2027/28 realistisch, Baureifmachung und Erschließung könnten dann 2028 erfolgen.
Im Bild von links: Michael Kalthoff, Vorsitzender der Geschäftsführung RAG Montan Immobilien GmbH, Bürgermeister Christoph Tesche aus Recklinghausen, Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda aus Herne sowie Bürgermeister Matthias Müller aus Herten. Foto: Marco Stepniak/RDN

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Im Bild von links: Michael Kalthoff, Vorsitzender der Geschäftsführung RAG Montan Immobilien GmbH, Bürgermeister Christoph Tesche aus Recklinghausen, Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda aus Herne sowie Bürgermeister Matthias Müller aus Herten. Foto: Marco Stepniak/RDN

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