Flächen gestalten, Projekte entwickeln.

20.02.2017

Bergehalde Maybach wird saniert

Zum Auftakt der Sanierung der Halde Maybach in Friedrichsthal informierte sich Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, gemeinsam mit Rolf Schultheis, Bürgermeister der Stadt Friedrichsthal, heute (20. Februar) vor Ort über die anstehenden Maßnahmen der RAG Montan Immobilien.

„Die Sanierung der Halde Maybach kann noch in diesem Jahr beginnen. Das ist eine gute Nachricht“, bekräftigt Rolf Schultheis, Bürgermeister der Stadt Friedrichsthal, zum Auftakt der Sanierungsmaßnahmen. „Lange mussten wir darauf warten. Dass es jetzt endlich losgeht, ist ein Gewinn für die Stadt und ihre Bürger.“

Im Rahmen des Abschlussbetriebsplanverfahrens wurde nun die Zulassung der Genehmigungsplanung erteilt. Jetzt kann mit der Konkretisierung in Form einer Ausführungsplanung begonnen werden. Ziel der Sanierung ist die Beendigung der Bergaufsicht für die Halde. Hierzu müssen drei Faktoren erfüllt sein: Von eventuell vorhandenen Altlasten darf keine Gefahr ausgehen, die dauerhafte Standsicherheit sowie ein dauerhaft geordnetes Entwässerungssystem müssen gewährleistet sein. Umfangreiche Untersuchungen haben bereits ergeben, dass die Halde keine Altlasten enthält, von denen eine Gefahr ausgeht. „Nun gilt es, die Standsicherheit und

das geordnete Entwässerungssystem herzustellen“, erläutert Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Montan Immobilien. „Als Immobilientochter der RAG sorgen wir an zahlreichen Standorten an Ruhr und auch an der Saar für nachhaltige Folgenutzungen auf ehemaligen Bergbauflächen. Wir zeigen unsere Verantwortung und arbeiten gemeinsam mit dem Land und den Kommunen, selbstverständlich aber auch mit den Bürgern vor Ort daran, etwas zu entwickeln, das zur Region passt, wirtschaftlich machbar, ökologisch sinnvoll und attraktiv für die Menschen ist. Wir setzen auch hier rund um die Halde positive Signale für eine nachhaltige Zukunft“, bekräftigt Krumm in seiner Rede. Mit dem Ideenkonzept „Stadtbalkon Maybach“ stellte die RAG Montan Immobilien in der Vergangenheit bereits mögliche Folgenutzungen für die Halde vor. Dieses Konzept widmet sich neben einer Gewerbeansiedlung auch dem Thema Naherholung. „Doch zunächst geht es darum, den Abschlussbetriebsplan umzusetzen“, bekräftigt Krumm.

„Wir werden sowohl auf dem unteren als auch auf dem oberen Haldenplateau Böden einbringen und verdichtet einbauen, um die Standsicherheit beziehungsweise Tragfähigkeit des Untergrundes und eine stabile Entwässerung auf Dauer zu gewährleisten“, berichtet auch Michael Laßl, Projektleiter der RAG Montan Immobilien. Die untere Fläche wird eingeebnet und mit zusätzlichen Bodenmassen verdichtet aufgebaut. Dabei wird ein leichtes Gefälle nach Nordwesten eingestellt. Auf der oberen Fläche wird eine vorhandene Senke soweit aufgefüllt, dass eine kleine Überhöhung zur Regulierung der Entwässerung entsteht. Die Oberflächenentwässerung wird durch zusätzliche Randgräben sowie zwei Regenrückhaltebecken ergänzt und optimiert. Mit diesen Maßnahmen wird der Oberflächenabfluss erhöht und die Niederschlagsversickerung im Haldenkörper verhindert. „Wir gehen derzeit davon aus, dass sich der Zeitraum der Sanierung mit Bodenanlieferung und –einbau von 870.000 Kubikmetern auf zirka zehn Jahre beläuft“, erklärt Laßl.

„Als Wirtschaftsministerin dieses Landes freue ich mich, dass hier, an einem verkehrsgünstigen Standort, das Fundament für ein mögliches zwölf Hektar großes Gewerbegebiet gelegt wird. Ziel muss es sein, dass vormals industriell genutzte Flächen des Bergbaus saniert und einer neuen nachhaltigen Nutzung zugeführt werden“, betont Anke Rehlinger, Wirtschaftsministerin des Saarlandes. „Ein geordnetes Entwässerungssystem und dauerhafte Standsicherheit sind Voraussetzung für die Beendigung der Bergaufsicht. Dies sind klare Vorgaben aus dem Bergrecht. Die Umsetzung dieser Arbeiten ist Auftrag und Pflicht der RAG Aktiengesellschaft. Die Arbeiten so auszuführen, dass Synergien genutzt werden um damit die Voraussetzung für mögliche Folgenutzungen zu schaffen, ist der großen Erfahrung und dem Expertenwissen der RAG Montan Immobilien zu verdanken“, bekräftigt Rehlinger.

Als ökologische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für die durch die Sanierung verursachten Eingriffe in Natur und Landschaft sind Renaturierungsmaßnahmen an Fisch- und Sulzbach in den Gemeinden Quierschied und Sulzbach vorgesehen. Zusätzlich ergeben sich mit der Sanierung der Halde Maybach artenschutzrechtliche Erfordernisse. „Bei der Dauer der Sanierungsarbeiten ist mit erheblichen Störungen und Veränderungen vor allem für die ansässige Vogelwelt zu rechnen“, erläutert Rudolf Krumm. “Im Speziellen betrifft dies die vorkommenden Bodenbrüter wie Heidelerche, Feldlerche und Feldschwirl. Für diese müssen wir Ersatzhabitate schaffen.“ Ein geeignetes Ausweichquartier wurde auf dem Gelände der ehemaligen Grube Kohlwald in Neunkirchen-Wiebelskirchen gefunden. Die Gestaltung der Flächen im Umfeld des Absinkweihers Kohlwald sowie des ehemaligen Grubenbahnhofs Kohlwald werden an die Ansprüche der Heidelerche, der anspruchsvollsten Art, gekoppelt. Mit diesen Arbeiten wurde bereits begonnen. Auch auf der Halde Maybach hat der vorbereitende Artenschutz bereits begonnen. Hier werden Ersatzhabitate und Schutzzäune für Amphibien und Reptilien errichtet. Über den Sommer hinweg werden die geschützten Arten aus den Baufeldern in diese sicheren Bereiche umgesiedelt, damit die eigentlichen Sanierungsarbeiten auf der Halde im Spätsommer beginnen können. Sowohl die Renaturierungsarbeiten als auch die vorgezogene Artenschutzmaßnahme werden von der Landschaftsagentur Plus, einem Gemeinschaftsunternehmen der RAG Montan Immobilien und der HVG Grünflächenmanagement, als Generalübernehmer ausgeführt.

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